Dreilützow – Mit einer kleinen Aktion möchten Jugendliche und Mitarbeiter aus dem Schloss Dreilützow auf die weiterhin angespannte Situation in Belarus aufmerksam machen. Sie schickten in dieser Woche mit der Post einen fast leeren Koffer an die Weißrussische Botschaft nach Berlin. Adressiert direkt an Alexander Lukaschenko. Dieser Koffer ist eine Aufforderung, dass der autoritäre und brutale Machthaber seine Sachen packen soll.
Die erste Strecke dieses Wegs bis zur Post übernahm ein alter Belarus-Traktor aus Minsk, der vor vielen Jahren genau in dem Werk hergestellt wurde, in dem viele Arbeiter gegen den Diktator Lukaschenko demonstrieren. Diese symbolische Aktion hat zum Ziel, die gegen Wahlfälschungen und brutale Gewaltanwendung demonstrierenden mutigen Menschen in Belarus zu unterstützen und ihnen so den Rücken zu stärken. Schloss Dreilützow, als Schullandheim, Bildungs- und Begegnungsstätte beherbergt in normalen Zeiten viele Kinder und Jugendlichen und arbeitet mit jungen Leuten zu verschiedenen Bildungsthemen. „Immer geht es um einen fairen Austausch von Meinungen, um Gewaltlosigkeit und Ehrlichkeit.
Was in Belarus gerade geschieht, ist genau das Gegenteil“, sagt Stefan Baerens Leiter der Einrichtung. Viele Menschen die die friedliche Revolution vor 30 Jahren hier in Mecklenburg-Vorpommern miterlebt haben fühlen an jedem Wochenende mit den Demonstranten mit. Als kleines "Reisegeschenk" wurde eine gedruckte Ausgabe der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" in den Koffer gelegt. Mit dem Koffer geht die Aufforderung nach Minsk: Nimm Deinen Koffer und geh! Pack deine Sachen! Gib Belarus eine Chance. Dein Land hat gewählt!