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Durch Aktionen der Körperkünstler kamen 6.000 Euro zusammen

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Wismar – Mit zwei großen Schecks klingelte Sebastian Kairies von der Initiative „Tätowierte gegen Krebs e.V.” an der Tür der ambulanten Kinderkrankenpflege Flügelchen. Seit 2014 sammelt der Mann, der seine Mutter durch Krebs verloren hat, Spendengeld für die von der Krankheit Betroffenen und deren Angehörige. Jeweils 3.000 Euro übergab der Tätowierer jetzt an das Team von Flügelchen und an den Ökumenischen Hospizdienst Schwerin-Nordwestmecklenburg.

„Nicht alles wird von den Krankenkassen bezahlt, wenn es darum geht, sterbende Menschen und ihre Angehörigen zu betreuen”, sagt Dr. Britta Borgwald vom Ökumenischen Hospizdienst Schwerin-Nordwestmecklenburg. „Die Trauerarbeit ist zum Beispiel komplett von der Finanzierung durch die Krankenkassen ausgeschlossen. Anderes – wie Fahrkosten und Fortbildung – werden nur bedingt bezuschusst. Da hilft die Spende des Vereins Tätowierte gegen Krebs e.V. sehr.” Sind Kinder sterbenskrank, kommen ehrenamtliche Helfer zum Einsatz, die eine zusätzliche Ausbildung als Kinderhospizbegleiter abgeschlossen haben.

Da schließt sich der Kreis zum in Wismar neu etablierten Kinderintensiv-Pflegedienst Flügelchen. Werden bei Flügelchen Kinder auf dem letzten Weg begleitet, unterstützen die Mitglieder des Hospizdienstes das Team der Kinderkrankenpflege. „Mit der Spende von Sebastian Kairies und seinem Verein möchten wir Kindern und deren Eltern gern einen letzten gemeinsamen Wunsch erfüllen”, sagt Christine Thom-Forde, Inhaberin von Flügelchen. „Mit einer so großen Summe hätten wir im Traum nicht gerechnet. Wir freuen uns sehr!”

Flügelchen bietet seit kurzem in einem Bereich Unterstützung an, der im Land noch wenig bedient wird: Intensivpflege von Kindern außerhalb des Krankenhauses. Dieses Hilfsangebot ist für junge Patienten im Alter von Null bis 20 Jahren gedacht, die schwer krank sind. Während die Pflege von Flügelchen in Anspruch genommen wird, können die Kinder in der Familie bleiben oder sie ziehen auf Zeit in ein sogenanntes Flügelchen-Nest ein. Eins dieser Nester liegt in Wismar.

„In unserer Wohnung befinden sich auf zwei Etagen jeweils zwei Kinderzimmer und ein Badezimmer”, sagt Katharina Schulert, Koordinatorin des Pflegedienstes für Mecklenburg-Vorpommern. „Außerdem liegt zentral im Haus eine große Gemeinschaftsküche.” Im Dachgeschoss gibt es eine Einliegerwohnung mit Küche, Bad und Schlafzimmer für die Eltern der zu pflegenden Kinder. Diese Wohnung kann nach Bedarf von den Eltern angemietet werden.

„Wir betreuen in unseren Nestchen Kinder mit akuten chronischen oder onkologischen Erkrankungen, junge Menschen mit schweren körperlichen oder geistigen Einschränkungen sowie unheilbar kranke Kinder”, sagt Kathrin Lack, Pflegedienstleitung von Flügelchen. „Zentrales Ziel ist die Gestaltung und Aufrechterhaltung eines möglichst normalen Kinderalltages”, betont Kathrin Lack. Dabei können die Eltern jederzeit zu ihrem Kind. Im Flügelchen-Nest stehen die Teammitglieder 24 Stunden täglich in einer 1:1-Betreuung zur Verfügung.

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