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Abschied von Gorilla Gorgo

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Rostock – In der Natur stehen Menschenaffen kurz vor der Ausrottung. Sie sind alle in den höchsten Gefährdungskategorien der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) aufgeführt. So auch der Westliche Flachlandgorilla. Nur noch etwa 300.000 Tiere leben im ursprünglichen Verbreitungsgebiet, im Westlichen Zentralafrika. Über Jahrzehnte haben Zoos für Menschenaffen sichere Reservepopulationen aufgebaut, zahlreiche Arten- und Naturschutzprojekte unterstützt sowie Bildungs- und Forschungsarbeit geleistet. Zoos tragen damit zum Fortbestand der Menschenaffen sowie vieler anderer bedrohter Tierarten bei.

Der im Zoo Rostock lebende Westliche Flachlandgorilla Gorgo konnte mit 13 Nachkommen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, eine stabile Reservepopulation in menschlicher Obhut aufzubauen. Altersbedingte Leiden sorgten nun dafür, dass sich der Gesundheitszustand des hochbetagten Gorillas verschlechterte. Gemeinsam mit zwei Vertreterinnen des Veterinäramts, dem behandelnden Tierarzt, der Zoodirektorin, der Tierschutzbeauftragten der Universität Rostock, der Tierpflege-Leitung, der Säugetierkuratorin sowie einer für Gorgo zuständigen Tierpflegerin wurde eine Ethikkommission einberufen. Nach eingehender Prüfung und Auswertung des Gesundheitszustands entschied die Kommission einstimmig, Gorgo von seinem Leiden zu erlösen. „Die Ethikkommission überwachte Gorgo sorgfältig und wertete die klinischen Befunde aus. Anhand dessen wurde ersichtlich, dass sich sein Zustand leider nicht mehr verbessern wird“, so die Direktorin und Geschäftsführerin des Rostocker Zoos, Antje Angeli. „Es ist eine Entscheidung zum Wohle des Gorillas getroffen worden. Gorgo war ein besonderes Tier, das nicht nur bei uns im Zoo, sondern auch bei unseren vielen Besucherinnen und Besuchern einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.“

Im Sinne des Tieres wurde ein geeigneter Zeitpunkt gewählt und Gorgo gestern in den frühen Morgenstunden erlöst. Anschließend wird das Tier an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gebracht, wo es von erfahrenen Pathologen intensiv untersucht wird. Danach könnte Gorgo als Präparat ggf. der Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Gorgo erreichte ein Alter von 43 Jahren. In der Natur haben Gorillas eine durchschnittliche Lebenserwartung von ca. 35 bis 40 Jahren. Der Westliche Flachlandgorilla Gorgo wurde am 28. Juni 1981 im Zoo Krefeld geboren, wo er bereits seine langjährige Partnerin Bebe kennenlernte. Beide wechselten nach 10 Jahren zunächst in den Zoo Arnhem und wieder 10 Jahre später gemeinsam in den Zoo Leipzig. Von hier aus kamen Gorgo und Bebe im Jahr 2012, kurz vor der Eröffnung des Darwineums, in den Zoo Rostock. Gorgos Partnerin Bebe, mit der er zwei seiner insgesamt 13 Nachkommen zeugte, wird im Zoo Rostock bleiben. Hier wird sie ihren Altersruhesitz behalten und ihre Anlage weiterhin mit einigen Brazzameerkatzen bewohnen. Eine Vergesellschaftung mit der anderen Gorillagruppe beziehungsweise einem neuen Tier ist Bebe aufgrund ihres Alters (44 Jahre) und ihres Handicaps – einer Erblindung aufgrund einer Makuladegeneration – nicht zumutbar.

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