Stralsund – In den letzten zwei Jahren fand die vollständige Entkernung des Aquarienrundgangs im MEERESMUSEUM statt. Lediglich die Laibung und Scheiben des Meeresschildkrötenbeckens blieben erhalten. Inzwischen sind sowohl die Betonummantelung als auch die Beschichtung der größeren neuen Becken fertig und der Scheibeneinbau wird vorbereitet. Dafür lieferte ein Transportunternehmen nun die ersten Spezialanfertigungen, die in Japan und Deutschland produziert wurden.
Für den Großauftrag des Deutschen Meeresmuseums kam es zu einem internationalen Zusammenspiel: Die größten Scheiben fertigte die Firma Nippura aus Japan, die vor über 20 Jahren auch das Panoramafenster für das Schildkrötenbecken herstellte. Bereits Ende Dezember 2022 wurde in Japan verladen, Anfang Februar erreichten die Scheiben für das neue MEERESMUSEUM den Hamburger Hafen. Nach Zwischenstopps beim Zoll und im Lager kamen sie nun etappenweise per LKW nach Stralsund. Das Acrylglas für die kleineren Becken wurde in Deutschland gefertigt und ebenfalls angeliefert.
Ein Turmdrehkran, eine spezielle Gerüstkonstruktion und zwei eigens zu diesem Zweck geschaffene Deckenöffnungen im Erdgeschoss waren notwendig, um die Scheiben in den engen Keller herabzulassen. „Es musste zentimetergenau und mit viel Fingerspitzengefühl gearbeitet werden, denn auf der Baustelle ist nur sehr wenig Platz. Zudem können die Scheiben aufgrund ihrer teils enormen Länge leicht Schaden nehmen“, sagt Andreas Tanschus, Direktor des Deutschen Meeresmuseums. „In den letzten Wochen haben alle Gewerke Höchstleistungen erbracht, damit der Aquarienkeller für die Scheibenanlieferung vorbereitet ist.“
Neben den neuen Ausstellungen ist im MEERESMUSEUM ein Aquarienrundgang mit 31 Becken geplant. Die thematische Unterwasserreise führt die Gäste voraussichtlich ab Sommer 2024 von der Karibik über die Lebensräume des Pazifiks und des Indischen Ozeans bis hin zum Mittelmeer.