Rostock – Katzenbär, Feuerfuchs, Roter oder Kleiner Panda – der flinke Einzelgänger aus dem Himalaya hat viele Namen und soll schon bald im Zoo Rostock zu sehen sein. Möglich wird das Projekt durch die WIRO – Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH, die den dafür notwendigen Umbau des alten Geheges bei den Schneeziegen unterstützt. Der etwa ein Meter große und geschickte Kletterer zählt laut Weltnaturschutzunion IUCN zu den stark gefährdeten Arten. In der Wildnis gibt es schätzungsweise nur noch weniger als 10.000 Tiere. Heute stellte Zoodirektorin Antje Angeli gemeinsam mit dem Vorsitzenden der WIRO-Geschäftsführung, Ralf Zimlich, das ambitionierte Projekt vor.
„Die Roten Pandas gehören zu den bedrohten Tierarten, die durch ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm begleitet werden. Die Zucht ist sehr wichtig, um die Art zu erhalten“, so die Zoodirektorin. „Insofern sind wir der WIRO sehr dankbar, dass sie uns bei der Umgestaltung der künftigen Heimstätte der roten Pandas zur Seite steht. Es ist bereits das dritte konkrete Engagement der Rostocker Wohnungsgesellschaft gemeinsam mit dem Zoo.“ Die WIRO ist seit vielen Jahren Premiumpartner für den Natur- und Artenschutz und darüber hinaus Pate für die Galapagos-Riesenschildkröten und die Orang-Utans im Darwineum.
Erst der Umbau und dann kommt voraussichtlich ein Pärchen
„Wir alle wünschen uns ein schönes Zuhause und eine friedliche Nachbarschaft“, betonte der Vorsitzende der WIRO-Geschäftsführung, Ralf Zimlich. „Das gilt auch für die Tierwelt. Und trotzdem nehmen wir ihnen den Lebensraum und riskieren so ihr Aussterben und den Verlust für die Artenvielfalt. Die Haltung der Roten Pandas als neue gefährdete Art im Zoo hat uns gleich begeistert und gern tragen wir zum Erfolg des Vorhabens bei. Wir werden auch unsere Mieterinnen und Mieter auf die Gefährdung der Roten Pandas aufmerksam machen und über das neue Zuhause im Zoo Rostock informieren.“
Voraussichtlich im kommenden Jahr erwartet der Zoo Rostock seine Roten Pandas, möglicherweise ein Pärchen. „Die Tiere werden vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm zugewiesen. Die Entscheidung, welche Tiere kommen, steht noch aus“, informierte die Kuratorin für Säugetiere, Daniela Lahn.
Doch zunächst gilt es, das Revier der Schneeziegen für die neuen Tiere umzugestalten. Die Haltung der weißen Schneeziegen im Zoo wird aufgegeben. Auf der Anlage genießt eine ältere Schneeziegendame noch ihren verdienten Ruhestand.
Für die Roten Pandas muss vor allem eine neue sichere Zaunanlage für das 860 Quadratmeter große Außengehege errichtet werden. Dabei unterstützt auch die Firma Metallbau Ott den Zoo Rostock. Die Bad Doberaner Firma war schon des Öfteren im Zoo aktiv, so unter anderem beim Bau der Stallungen für die Menschenaffen im Darwineum und für die Eisbären im Polarium sowie bei der Sanierung des Geheges für die Luchse. Metallbau Ott fühlt sich dem Zoo Rostock sehr verbunden.
Der Umbau für die Roten Pandas soll Anfang des kommenden Jahres abgeschlossen werden.
Der Rote Panda (Ailurus fulgens) lebt an den Hängen des Himalaya-Gebirges in Asien, hauptsächlich in Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar und China. Hauptgründe für seine Gefährdung sind die illegale Bejagung und die immer stärkere Nutzung seines Lebensraumes für die Landwirtschaft. Seinen Namen verdankt der Rote Panda seinem vorwiegend roten Fell. Neben Bambus, Wurzeln und Beeren ernährt er sich auch hin und wieder von kleinen Tieren, Eiern oder Jungvögeln. Mit seinem berühmten schwarz-weißen Namensvetter ist er nicht verwandt, sondern gehört zur Art der Katzenbären.
„Der Rote Panda ist aufgrund seines Lebensraumes in Gebirgshöhen Kälte gewöhnt, deshalb brauchen wir keine zusätzlichen Wärmequellen“, so die Kuratorin. „Allerdings klettern sie gerne und benötigen Rückzugsräume in Bäumen. Langfristig ist auf der Anlage eine Vergesellschaftung mit kleineren Huftieren, die aus derselben asiatischen Region wie die Roten Pandas stammen, geplant.“