Rostock – Seit kurzem sind auf der Cameliden-Equiden-Anlage im Zoo Rostock wieder Zebras zu sehen. Dabei handelt es sich um zwei Hartmann-Bergzebras (Equus zebra hartmannae), die im südwestlichen Afrika heimisch und stark gefährdet sind.
„Das Hartmann-Bergzebra ist laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet eingestuft und wird über ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) gemanagt. Wir möchten mit der Haltung dieser wunderschönen Tierart auch auf deren Bedrohung hinweisen“, informierte Zoodirektorin Antje Angeli.
Die Bergzebras leben hauptsächlich in den steinigen Wüsten- und Halbwüstengebieten und auf Hochebenen im südwestlichen Afrika. An ihren zerklüfteten Lebensraum sind sie mit ihren steilen Hufen optimal angepasst. Sie können flink und sicher über spitze Klippen klettern. Der Hauptgrund für die Gefährdung des Hartmann-Bergzebras ist die Konkurrenz durch die Rinderfarmer, die Bergzebras schießen, um sich immer neue Weidegründe für ihre Großtiere zu sichern. Darüber hinaus wird weiterhin mit Zebrafellen gehandelt. Laut der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN wird der weltweite Bestand an Hartmann-Bergzebras auf ca. 33.265 Tiere geschätzt.
Beide Hengste haben sich gut eingelebt
Hengst Riad wurde am 29. August 2018 im Réserve Africaine de Sigean in Südfrankreich geboren. Der zweite Hengst Akuma kommt aus der Tierwelt Herberstein in Österreich. Dort kam er am 12. August 2019 zur Welt. Die Zebras leben in Rostock auf der Cameliden-Equiden-Anlage gegenüber vom Darwineum zusammen mit Watussis und Elenantilopen. Die beiden Hengste zeigten bereits von Anfang an ihre charakterlichen Unterschiede. Riad war sehr ruhig bei der Ankunft und auch bei der Erkundung des neuen Reviers, während Akuma erst einmal etwas unsicher über die Anlage lief. Er hat sich dann aber schnell gefangen. Inzwischen sind die beiden Neuankömmlinge erfolgreich integriert.
„Aktuell wird es bei einer Hengstgruppe bleiben“, erläuterte Daniela Lahn. Die Kuratorin für Säugetiere verwies darauf, dass junge Hengste insbesondere für die Erhaltungszuchtprogramme von großer Bedeutung sind, wenn eine geeignete Zuchtgruppe zur Verfügung steht. „Die EEP-Koordinatorin wird dann entscheiden, ob wir eine eigene Zuchtgruppe aufbauen können oder es weiterhin bei der Haltung einer Hengstgruppe bleibt.“