Schwerin – Es ist fast nicht zu glauben. 10 Jahre steht er nun schon im südlichen Schweriner Schlossgarten: der neue Jugendtempel, erbaut durch den Schlossverein, gemeinsam mit vielen Partnern. Vor 10 Jahren wurde das frisch erbaute Werk an den Betrieb für Bau und Liegenschaften Schwerin, und damit an das Land Mecklenburg-Vorpommern, als Geschenk übergeben. Dieses Jubiläum wurde am Freitag 6.12.2024 in einer kleinen Runde der damals Beteiligten auf dem Tempelberg gefeiert. Und natürlich wurden Erinnerungen ausgetauscht, über die Mühsal des Beginns, die aufkommende Begeisterung bei den Mitgliedern des Vereins und die einzelnen Etappen des Baus.
Schön während der BUGA im Jahr 2009 war in der Kreishandwerkerschaft Schwerin die Idee entstanden, das Kleinod mit Hilfe von Auszubildenden wiederentstehen zu lassen. Gerd Güll war der Spiritus Rektor. Als Partner stiegen der Betrieb für Bau und Liegenschaften Schwerin und der Schlossverein ein. Er war es dann auch, der die Baukoordinierung und das Spendensammeln übernahm. Von 2010 bis 2014 wirbelte Dr. Irmela Grempler in ihrem frisch erworbenen Ruhestand, um weitere Verbündete für das Vorhaben zu finden. Ein Glücksfall war die Gewinnung von Michael Mikolajczyk, dem Architekten vom Büro Mikolajczyk, Keßler, Kirsten aus Schwerin. Er entwickelte die schon erarbeiteten Pläne weiter und fand die richtigen Firmen, um dieses anspruchsvolle Bauprojekt auf der Grundlage einer Zeichnung von Johann Barca aus dem Jahr 1821 in die Tat umzusetzen. Vom Fundament auf dem Tempelberg, über gedrechselte Holzsäulen mit Stahlkern, dem Architrav aus Beton bis zur doppelschaligen Holzkonstruktion als Unterlage für das Schieferdach mit der goldenen Kugel, bei jedem Bauschritt gab es große Herausforderungen für die Planer und ausführenden Firmen. Ein Mann, der immer wieder einen wachsamen Blick auf die Baustelle warf und bei verschiedenen Arbeiten mit anpackte, war Ludwig Ginap, ein erfahrener Schweriner Bauingenieur.
Parallel zum Bau waren auch immer neue Ideen für die Einwerbung von Spenden gefragt. So gab es Tempelkekse und -liköre, die bei Veranstaltungen des Schlossvereins und bei Spendenaktionen in den Einkaufszentren der Stadt angeboten wurden. Auch ein Film der Videogruppe „Metronom“ des Seniorenbüros Schwerin, hergestellt von Gerd Grempler, unterstützte die Werbeaktionen. Aber ohne die Förderung durch das Land, das jeden gesammelten Euro verdoppelte, hätte sich das Jugendtempelprojekt viel länger hingezogen oder wäre gescheitert. Gemeinsam mit Stefan Wenzl vom Finanzministerium erinnerte sich der Vorsitzende des Schlossvereins, Mathias Schott, über die mühseligen Anfänge, die Befassung mit steuerrechtlichen Belangen eines solchen Projektes.
„Der Erfolg braucht viele Väter“, darin waren sich die Jubilare beim Erinnern einig. Und dass sie sich nach 10 Jahren so freundschaftlich bei Glühwein treffen, zeigt eine Erfolgsgeschichte, die anhält. Bei den jährlichen Konzerten am Jugendtempel, die der Schlossverein veranstaltet, können sich die Besucher in der lauschigen Umgebung des Schlossgartens an Konzertklängen erfreuen. Für das 10-jährige Jubiläum der feierlichen Einweihung des Jugendtempels am 1. Mai 2015 plant der Verein ein Konzert, und auch im September soll es das schon traditionelle Konzert mit der abschließenden Feuershow wieder geben.