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Fehlzeitenreport 2014 – Wenn der Beruf krank macht

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Schwerin – Wie häufig Berufstätige in Mecklenburg-Vorpommern am Arbeitsplatz fehlen, hängt stark vom Job ab. Das zeigt die aktuelle Fehlzeiten-Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Den höchsten Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern verzeichneten im Jahr 2014 Verkaufsstand- und Marktverkäuferinnen. Am wenigsten fehlten Beschäftigte der Berufe in Hochschullehre und -forschung. Der Krankenstand lag in Mecklenburg-Vorpommern bei 5,5 Prozent.

Die Art der ausgeübten Tätigkeit hat erheblichen Einfluss auf das Ausmaß und die Häufigkeit der Fehlzeiten sowie auf die Art der Erkrankung. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Berufsgruppen (Abbildung 1). Die meisten Fehltage weisen in Mecklenburg-Vorpommern Berufsgruppen wie Verkaufsstand- und Marktverkäuferinnen mit 32,4 Fehltagen auf, Berufe in der Textilreinigung mit 31,7 Fehltagen und Berufe in der Fischverarbeitung mit 28,9 Fehltagen. Es handelt sich dabei um Berufsgruppen mit hohen körperlichen Arbeitsbelastungen und überdurchschnittlich vielen Arbeitsunfällen. Besonders wenige Fehltage hatten in Mecklenburg-Vorpommern die Berufe in der Hochschullehre und -forschung mit lediglich 3,0 Fehltagen. Auch Ärzte (6,3 Tage) und Berufstätige in der Informatik (8,7 Tage) weisen deutlich unterdurchschnittliche krankheitsbedingte Fehlzeiten auf.

Die Gründe für die Höhe von Fehlzeiten liegen vor allem in den berufsspezifischen Anforderungsprofilen (Abbildung 2). In Berufen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten wie Berufe in der Fischverarbeitung oder Textilreinigung treten vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen auf. In diesen Berufsgruppen entfallen 27,1 bzw. 26,3 Prozent aller Krankheitstage auf diese Krankheitsarten. Zum Vergleich: Bei Berufen in der Hochschullehre und -forschung sind es nur 7,2 Prozent. Auch ist das Krankheitsspektrum ein anderes: So sind in den dienstleistungsorientierten Berufen eher psychische Erkrankungen bestimmend für eine Krankschreibung. In Mecklenburg-Vorpommern sind hier u. a. Lehrer mit 24,8 Prozent und Berufe im Kundenmanagement mit 18,8 Prozent zu nennen, zwei Berufsgruppen, die ansonsten eher geringe Fehlzeiten aufweisen.

Insgesamt ist der Krankenstand bei den AOK-versicherten Arbeitnehmern in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2014 im Vergleich leicht gestiegen: Nach einem Anstieg von 0,1 Prozent liegt er nunmehr bei 5,5 Prozent (Abbildung 3). Damit hat jeder Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt 19,9 Tage aufgrund von ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen im Betrieb gefehlt.

Der Fehlzeitenreport beleuchtet die Situation der Arbeitnehmer in Deutschland, denn die Unternehmen sind auf gesunde Beschäftigte aller Altersgruppen angewiesen – immer stärker auch auf ältere Beschäftigte, da das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland zukünftig sinken wird. Deshalb engagiert sich die AOK Nordost seit Jahren in der Betrieblichen Gesundheitsförderung für Unternehmen. Ein modernes betriebliches Gesundheitsmanagement kann besonders ältere Beschäftigte entlasten und hilft den Unternehmen, die Gesundheit ihrer Beschäftigten länger zu erhalten. Die Zahl der AOK-Projekte hat sich von 2013 zu 2014 nochmals um 53 auf insgesamt 188 erhöht. Dazu haben insbesondere die Netzwerkaktivitäten der Gesundheitskasse in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg beigetragen, deren Gesundheitsmaßnahmen sich speziell an Klein- und Mittelständische Unternehmen gerichtet haben. In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin sind dafür acht „Demografieberater“ im Einsatz, um die Unternehmen zu unterstützen.

„Die Gesundheit älterer Menschen sollte einen hohen Stellenwert genießen – zudem sind die Betriebe immer stärker auch auf ältere Beschäftigte angewiesen“, betont Werner Mall, Leiter Prävention der AOK Nordost, abschließend.

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