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Landesamt beurteilt Schwimmhalle Lankow als Baudenkmal

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Schwerin – Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege hat die Landeshauptstadt am heutigen Tag über das Ergebnis der Überprüfung des Denkmalwertes der Schwimmhalle Lankow informiert. Danach sind die Landesdenkmalschützer in ihrer Prüfung zum Ergebnis gekommen, dass es sich bei der 1976 fertig gestellten und erst kürzlich stillgelegten Schwimmhalle  am  Nordostufer des Lankower Sees um ein schutzwürdiges Baudenkmal handelt. „Das öffentliche Interesse an der Erhaltung und der sinnvollen Nutzung der Schwimmhalle ist gegeben, da die bau- und lokalgeschichtlichen Qualitäten des Objekts bis in die Gegenwart fortwirken und zu großen Teilen unmittelbar wahrnehmbar sind. Als historisch-sozialer Bezugsort prägte und prägt die Schwimmhalle das gemeinschaftliche Gedächtnis verschiedener Generationen in Schwerin.“

Die Landeshauptstadt wird aufgefordert, das Bauwerk in die Denkmalliste der Stadt aufzunehmen.  „Wir prüfen zurzeit Rechtsmittel und werden am kommenden Dienstag mit dem Hauptausschuss über diesen neuen Sachstand beraten“, reagierte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow auf die Mitteilung.  Den Antrag für die Unterschutzstellung der Schwimmhalle hatte ein Schweriner Architekt gestellt.

In der Begründung der Denkmalwürdigkeit  führt das Landesamt an, dass es sich bei dieser Schwimmhalle vom Typ Bitterfeld um ein zu DDR-Zeiten zwar weit verbreitetes Typenprojekt handelt. Die in ihrer Zeit innovative, wellenförmige Dachkonstruktion habe zu DDR-Zeiten das Erscheinungsbild zahlreicher Bauten und Orte geprägt, sei aber nach heutigem Kenntnisstand in Mecklenburg-Vorpommern lediglich in einem Exemplar, demjenigen in Schwerin-Lankow, erhalten.

Aus der Begründung der Landesdenkmalpflege:

„Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Schwimmhalle Lankow aufgrund ihrer bau- und lokalgeschichtlichen Bedeutung ein Denkmal darstellt. Das Bauwerk dokumentiert die serielle Planung und Umsetzung von gesellschaftlichen Bauvorhaben in der Ära Honecker. Auf der Grundlage von Wiederverwendungsprojekten in Bezirks- und Kreisstädten sollte das Niveau der Versorgung mit Sportanlagen beträchtlich erweitert werden. Eines dieser Wiederverwendungsprojekte stellte der auf Grundlage des Typs Anklam modifizierte Typ Bitterfeld vor, der in Schwerin realisiert wurde. Zudem besitzt das Bauwerk nach dem Verlust anderer Schwimmhallen und gesellschaftlicher Bauten mit seiner erhaltenen HP-Schale ein Alleinstellungsmerkmal in Mecklenburg-Vorpommern.

Für Schwerin stellt das Bauwerk ein Dokument der Ortsgeschichte dar, in dem die verbesserte Ausstattung an Sport- und Gesundheitsstätten während der 1970er Jahre zum Ausdruck kommt. Zudem zeigt die eigene Produktion der ursprünglich für Halle-Neustadt entwickelten HP-Schalen im Plattenwerk in Lankow, die Leistungsfähigkeit der Bauproduktion in der Stadt.“

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