Schwerin – Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild hat den Feldhasen zum Wildtier des Jahres 2015 erkoren und hat damit das Augenmerk auf diese wichtige Art gelenkt.
„Gerade jetzt zu Ostern sollten wir uns bewusst machen, in welch einer vielseitigen Natur wir leben dürfen und dass wir damit eine hohe Verantwortung für sie tragen. Oft nehmen wir sie als selbstverständlich hin. Doch müssen wir alle lernen, noch nachhaltiger mit ihr umzugehen. Da ist der Feldhase ein gutes Beispiel“, erklärte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, in Schwerin.
In Mecklenburg-Vorpommern leben ca. 100.000 echte Feldhasen. Im Frühjahr und Herbst werden in den Abendstunden mit Hilfe von Scheinwerfern im ganzen Land Hasen gezählt. In den letzen Jahren haben sich die Bestände stabilisiert. Neben geringen Zahlen an Fressfeinden (Füchse, Marder, Greifvögel und Rabenvögel) und einem Lebensraum reich an Saum-, Kraut- und Staudenflur, ist vor allem die Witterung ausschlaggebend für ein Anwachsen der Hasenbestände. Der milde Winter 2014/15 sowie das bisher trockenwarme Frühjahr stimmen die Hasenzähler für 2015 vorsichtig optimistisch. Dennoch nehmen Landwirtschaft und Straßenverkehr nach wie vor den größten Einfluss auf die Hasenpopulation.
„Wir wollen mit unseren Agrarumweltprogrammen für die Landwirte noch größere Anreize setzen, mehr für die Biodiversität zu leisten. Daher werden besondere Leistungen für die Umwelt dem Landwirt auch extra vergütet. Sei es für Blühstreifen, für den Erhalt von Grünland oder sei es für den ökologischen Landbau. Wir haben daher die Mittel für diese Maßnahmen trotz eines geringeren Gesamtbudgets um 7 auf 357 Millionen Euro erhöht“, hob der Minister hervor.
Schon gewusst?
Nach der Paarungszeit im Januar und Februar kommen Ende März/Anfang April pünktlich zum Osterfest die jungen Hasen zur Welt. Die Häsinnen bringen bis zu drei Mal im Jahr 2 bis 5 Junge zur Welt. Achtung: junge Einzelhasen nicht anfassen oder mitnehmen! Junge Hasen sind „Nestflüchter“, dass heißt sie leben allein, aber nicht von der Mutter verlassen. Ein- bis zweimal pro Tag sucht die Häsin ihre Jungtiere zum Säugen auf. Übrigens hat das Verhalten der jungen Hasen in freier Flur sie zum Favoriten fürs Eierverstecken gemacht: Die jungen Feldhasen verharren still in einer Mulde, bis sie bei Gefahr in letzter Minute davonhoppeln. Die Stelle, auf der die Hasen gelegen haben, wurde oft als Platz der Eierablage – als „Osternest“ – interpretiert.
Der Feldhase unterliegt in Deutschland dem Jagdrecht. Im letzten Jagdjahr 2013/14 wurden in Deutschland über 243.000 Hasen hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen erlegt. Der Anteil der Hasen aus MV liegt hierbei übrigens bei weniger als 0,4%.
Außerdem gibt es zahlreiche Aktionen, die Natur auch an den Feiertagen zu entdecken.
Veranstaltungen der Großschutzgebiete (Nationale Naturlandschaften) finden Sie aufwww.natur-mv.de.
Veranstaltungen der Landesforst finden Sie auf www.wald-mv.de/termine.