Schwerin – Schwerin ist die „Armutshauptstadt” Deutschlands, jedes dritte Kind lebt unter der Armutsgrenze. Regelmäßige Mahlzeiten sind für sie oftmals ein Fremdwort. Bei der Kindertafel in der Hegelstraße 24 bekommen sie nicht nur ein warmes Mittagessen, sondern können auch über ihre Sorgen sprechen.
„Viele Kinder sind auf sich allein gestellt, die Eltern wissen manchmal nicht, wo sie überhaupt sind", sagt Peter Grosch, Gründer der Kindertafel in Schwerin.
Vor zehn Jahren kamen 30 Kinder, um in den freundlich gestalteten Räumen ein warmes Mittagessen zu erhalten. Inzwischen sind es um die 65 3- bis 17-Jährige, die zum Essen, Reden und Spielen kommen. Manche möchten auch einfach noch nicht nach Hause. Die WGS reagierte vor 10 Jahren sehr schnell und unkompliziert, als Peter Grosch auf der Suche nach Räumlichkeiten war. „Die WGS war schon damals sehr stark sozial engagiert, es war kein Betteln nötig", erinnert sich der Initiator. Seitdem kochen Mandy Graupmann und ihre Kolleginnen täglich frische Mahlzeiten.
Was auf den Tisch kommt, ist von den Spenden der Supermärkte abhängig. „Frisches Fleisch gibt es nicht häufig, manchmal bringen Privatpersonen inbesondere in der Erntezeit frische Lebensmittel", erzählt Mandy Graupmann. Sie sind auf Spenden angewiesen, schließlich müssen Anschaffungen wie ein Kühlschrank oder ein Auto auch bezahlt werden. Wenn es gut läuft, kann Mandy Graupmann mit den Kindern Ausflüge, wie zum Beispiel ins Kino, unternehmen. „Wir würden uns wünschen, dass uns mehr Ehrenamtliche aktiv und regelmäßig unterstützen würden", sagt Peter Grosch, der sich weiterhin für die Kinder in Schwerin einsetzen wird.