Schwerin – Der Krieg verloren, der Frieden noch nicht errungen: Am 2. Mai 1945, als Angehörige der 82. US-Luftlandedivision das KZ-Außenlager Wöbbelin befreiten und ein Todesmarsch aus dem KZ Sachsenhausen vor den Toren Schwerins endete, fand Marianne Grunthal auf dem Bahnhofsvorplatz in Schwerin ihren grausamen Tod. SS-Männer hängten die 49-Jährige am 2. Mai 1945 mit einer Drahtschlinge auf dem Bahnhofsvorplatz auf, nachdem die aus Zehdenick bei Berlin stammende Lehrerin die Nachricht vom Tod Adolf Hitlers mit den Worten „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ aufgenommen hatte.
70 Jahre danach steht der 2. Mai im Zeichen des gemeinsamen Gedenkens und internationaler Begegnung der Generationen. Dazu findet erstmals eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Landkreises Ludwigslust-Parchim, der Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin und der Landeshauptstadt Schwerin statt.
Um 12 Uhr nimmt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow an der Gedenkveranstaltung auf dem ehemaligen Lagergelände des KZ Wöbbelin an der B 106 teil. Danach wird um 15.00 Uhr mit einem stillen Gedenken an die 74 Opfer des Außenlagers erinnert, die am Platz der Opfer des Faschismus in Schwerin begraben wurden, nachdem Bürgerinnen und Bürger der Stadt ihre Gräber geschaufelt hatten. Ein historisches Filmdokument darüber gehört zur neu gestalteten Dauerausstellung „Zehn Wochen KZ Wöbbelin“ der Mahn- und Gedenkstätte.
Anschließend beginnt um 15.30 Uhr gemeinsam mit Zeitzeugen und Familienangehörigen von KZ-Überlebenden und Opfern auf dem Grunthalplatz vor dem Schweriner Hauptbahnhof die öffentliche Gedenkveranstaltung mit einer Kranzniederlegung zum 70. Todestag Marianne Grunthals, zu der Stadtpräsident Stephan Nolte die Schwerinerinnen und Schweriner herzlich einlädt.