Schwerin – Als das Unwetter gestern mit Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde über das Land fegte, spürten das viele Kunden im nördlichen Versorgungsgebiet des Verteilnetzbetreibers WEMAG Netz GmbH: Bei ihnen wurde es vorübergehend dunkel.
Ausnahmezustand in Bützow
Besonders betroffen waren die Einwohner der Stadt Bützow und die Bereiche um Güstrow und Laage. Eine Störung auf der Hochspannungstrasse Güstrow–Wismar führte zum Ausfall des Versorgungsumspannwerks Bützow. Die Folge: In der Zeit von 18:50 Uhr bis 19:15 konnten rund 7.500 Kunden nicht mit Strom versorgt werden. Durch Umschaltungen hatte innerhalb weniger Minuten ein Großteil der Kunden wieder Strom zur Verfügung. Inzwischen ist die 110-kV-Leitung wieder regulär in Betrieb. Aktuell sind noch zwei Trafostationen im Bereich Bützow spannungslos. Davon betroffen sind Kunden in Werle und am Rühner See. „Noch im Laufe des Vormittags stellen wir hier Notstromaggregate auf, sodass die dort betroffenen Kunden auch wieder mit Strom versorgt sind. Wir haben alle verfügbaren Kräfte zur Störungsbeseitigung im Einsatz, mehrere hundert Bäume sind in unsere Freileitungen gefallen, teilweise Maste gebrochen, die nun mit Unterstützung von Fremdfirmen wieder errichtet werden“, berichtet Ulrik Wittenburg, Leiter der Netzdienststelle in Bützow, heute Vormittag.
Versorgungslage im Netzgebiet wieder stabil
Bis in die späten Abendstunden blieben gestern mehrere Trafostationen störungsbedingt spannungslos und etwa 1.000 Kunden ohne Strom. „Unsere Mitarbeiter waren zusammen mit ihren Partnern wie der Feuerwehr und den Vertragsfirmen bis in die späte Nacht hinein im Störungseinsatz und haben Reparaturarbeiten dort vorgenommen, wo die Witterungsverhältnisse dies ohne Gefahr für das Leben zuließen. Das ist auch der Grund dafür, dass heute Vormittag die Versorgungslage im Netzgebiet der WEMAG Netz GmbH wieder stabil ist“, sagt Andreas Haak, Geschäftsführer der WEMAG Netz GmbH. Aktuell sind noch fünf Trafostationen und damit circa 150 Kunden spannungslos.
Erst vor vier Wochen hatte Sturmtief Niklas die Mitarbeiter der WEMAG in Atem gehalten. Auch dieses Unwetter hatte im Netzgebiet der WEMAG Netz GmbH Bäume umknicken lassen. Zum Schutz der Freileitungsnetze wird der Baumbestand in Trassennähe regelmäßig auf den normgerechten Abstand zurückgeschnitten. Dennoch kann nicht verhindert werden, dass bei schweren Stürmen Bäume oder Äste in die Freileitungen fallen und so Unterbrechungen in der Stromversorgung verursachen. „Wir gehen davon aus, dass im Laufe des Vormittags alle Kunden wieder sicher mit Strom versorgt werden können“, teilte Andreas Haak weiter mit. Bei den Reparaturarbeiten bemühe man sich darum, dass sie ohne weiteren Versorgungsausfall ausgeführt werden.