Schwerin – In der Tarifauseinandersetzung um die Arbeitszeit bei der Deutschen Post AG setzt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auch am Freitag die Streiks fort. Danach legen heute in 13 Bundesländern rund 7.000 Brief- und Paketzusteller der Deutschen Post die Arbeit nieder. Die Streikmaßnahmen würden auch am morgigen Samstag und in der kommenden Woche fortgesetzt.
„Die Deutsche Post AG bedroht die Beschäftigten und zerschlägt mit dem Aufbau der 49 Regionalgesellschaften ihr leistungsfähiges Zustellnetz. Es wäre besser, das Unternehmen würde seine Kräfte auf eine Lösung am Verhandlungstisch konzentrieren“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
ver.di fordert für die rund 140.000 Tarifkräfte der Deutschen Post AG eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Damit soll der von der Deutschen Post AG begangene Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe kompensiert werden. Dieser Vertrag legt fest, dass das Unternehmen maximal 990 Zustellbezirke an Dritte fremd vergeben darf. Für diesen Schutz vor Fremdvergabe verzichten die Beschäftigten unter anderem auf Kurzpausen und freie Tage. Durch den Aufbau eines flächendeckenden Zustellnetzes für Pakete über 49 Regionalgesellschaften bricht die Post AG den Vertrag und entzieht den Beschäftigten Sicherheit.
Bislang gab es zwischen ver.di und der Deutschen Post AG vier Verhandlungsrunden. Ein von der Deutschen Post AG am 9. Mai 2015 vorgelegtes Angebot hatte ver.di als „Mogelpackung“ abgelehnt. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 20./21. Mai in Königswinter bei Bonn statt.