Schwerin – Die Landeshauptstadt Schwerin setzt bei der Beantragung, Vergabe und Verwaltung von Kinderbetreuungsplätzen ab sofort auf einen Kita-Planer im Internet, der bereits in der Hansestadt Rostock erprobt wurde. Der neue Schweriner Kita-Planer ist unter www.schwerin.de zu finden und vernetzt Stadtverwaltung, Kita-Träger und ihre Betreuungseinrichtungen sowie die Familien auf einer gemeinsamen Datenbasis. „Das bringt Vorteile für alle Beteiligten: Die Kitas können jetzt mit einer kombinierten Warteliste arbeiten, die Mehrfachanmeldungen berücksichtigt. So wissen Stadtverwaltung und Träger immer genau, wie viele Betreuungsplätze tatsächlich gebraucht werden und können bedarfsgerecht planen“, erklärt die Leiterin des Amtes für Jugend, Schule und Sport Caren Gospodarek-Schwenk.
Besserer Service für Eltern
Bisher melden viele Familien ihren Nachwuchs gleich bei mehreren Kitas an, um die Chancen auf einen Kitaplatz zu erhöhen. Das führte in der Vergangenheit zu langen Wartelisten und einem enormen Kommunikationsaufwand für Eltern, Kita-Leitungen, Träger und Kommune. „Viele Eltern haben sich in einer Bittsteller-Situation wiedergefunden, in der sie von Kita zu Kita laufen und dort immer wieder bekräftigen mussten, dass ihr Antrag noch aktuell ist. Das wollten wir unbedingt ändern“, sagt die Amtsleiterin.
Die Eltern können sich jetzt bequem von zu Hause über die Betreuungsangebote informieren, freie Plätze suchen und sich gleich online für diese anmelden. „Wir schaffen damit zwar keine zusätzlichen Kita-Plätze, erhöhen aber die Transparenz der Platzvergabe und verbessern den Service für Familien“, so Gospodarek-Schwenk.
So funktioniert der Schweriner Kita-Planer
Der Kita-Planer bietet einen trägerübergreifenden Überblick über die Schweriner Kindertageseinrichtungen und Horte. Eine Platzauswahl ist nach individuellen Kriterien, z.B. nach Art des Trägers oder der Lage in einem bestimmten Stadtteil möglich.
Das System zeigt freie Plätze zum Zeitpunkt der Recherche an und gibt umfangreiche Informationen zum Angebot der gewünschten Betreuungseinrichtung.
Eltern oder andere Sorgeberechtigte können sich frühestens nach der Geburt des Kindes für eine oder für mehrere Einrichtungen anmelden. Diese Auswahl wird dann im Profil der Eltern als „Vorgemerkte Kitas“ gespeichert.
Die Leiterinnen und Leiter der von den Eltern gewählten Einrichtungen sehen im Kita-Planer die Rangfolge der Auswahl und prüfen eine Platzvergabe.
Nach einer verbindlichen Zusage durch eine Betreuungseinrichtung können die Eltern über den Kita-Planer auch online ihren Antrag auf Betreuung bei der Stadtverwaltung stellen, um anschließend mit dem Bewilligungsbescheid der Stadt ihren Betreuungsvertrag mit der Kita abzuschließen. Auch der Antrag auf Ermäßigung der Elternbeiträge kann über den Kita-Planer gestellt werden.
In der Landeshauptstadt Schwerin gibt es zurzeit 16 Träger von Kindertagesstätten, die 44 Kindertageseinrichtungen betreiben. Am Schweriner Kita-Planer beteiligen sich gegenwärtig 13 Träger mit 40 Einrichtungen. In einem weiteren Schritt ist geplant, auch die 65 Tagesmütter und Tagesväter in den Schweriner Kita-Planer mit aufzunehmen.
Eingesetzt in zehn Bundesländern
Der Schweriner Kita-Planer basiert auf der Software Kita-Planer 2. Diese Anwendung wurde von der Berliner Softwarefirma arxes-tolina GmbH im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit dem Zweckverband Elektronische Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern (eGo-MV) an die besonderen Gegebenheiten des Bundeslandes und der Stadt Schwerin angepasst. Dirk Gros, Bereichsleiter beim eGo-MV, ist stolz auf das Erreichte: „ Wir freuen uns, dass wir nach Rostock auch die Landeshauptstadt für unser Projekt begeistern konnten. Als nächstes wird der Landkreis Vorpommern-Greifswald den Kita-Planer einführen.“
Die arxes-tolina GmbH ist ein Softwarespezialist für den öffentlichen Sektor. Ihr Kita-Planer 2 wird bereits in zehn Bundesländern genutzt und hilft Kommunen und Landkreisen dabei, familienfreundlicher zu werden.