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Bekanntes Schweriner Original kehrt zurück

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Schwerin – Der bekannte Straßenfeger August Felten kommt nach Schwerin in seine alte Heimat zurück. Die Schweriner haben ihn wegen seiner ruhigen humorigen Art und seinem Selbstbewusstsein einfach „Oll Felten“ genannt. Er hatte die Mentalität eines Einzelgängers und war arbeitsam wie ein Fabrikarbeiter. Jeden Tag ging „Oll Felten“ auf den Ziegenmarkt, um dort seine selbst festgelegte Pausenzeit zu machen. Oft genug ging bei ihm und seinem Mundwerk die mecklenburgischen Pferde durch, doch bei den Schwerinern war er sehr beliebt und es kam vor, das ihm ein Weinbrand spendiert worden ist.

Es ist immer wieder vorgekommen, dass genau zur Mittagszeit „Oll Felten“ auf dem Wochenmarkt zu fegen beginnt genau dann, wenn die beste Zeit für den Verkauf von Eiern, Butter, Fleisch und Gemüse beginnt. Der eine oder andere Schweriner regte sich über den produzierten Platzverbrauch zwischen den Ständen auf, doch „Oll Felten“ reagierte energisch zurück: „Wenn ick hier fägen dau, hett hier keiner wat tau gahn! – Wenn ich hier fege, dann hat hier keiner zu gehen!“

Über seine grobe Art und Weise sahen allerdings alle Schweriner großzügig hinweg, denn sie wussten, dass August Felten einen guten Kern hatte.

Die größte Meisterleistung hatte August Felten als Schwerin eines Winters unter dem stetigen Frost stöhnte und der See zugefroren war. Die Stadt wollte ein Kinderfest auf dem kleinen zugeforenen Bodden neben dem Schloss veranstalten und beauftragte August Felten diesen vom Schnee zu befreien. „Oll Felten ging an die Arbeit, er fegte und fegte und als er am Ende fertig war, war das andere Ende schon wieder zugeschneid. Der zu diesem Zeitpunkt schon über siebzig Jahre alte Felten atmete dreimal kräftig durch und begann wiederum zu fegen. Doch das Ergebnis war wieder dasselbe. Der inzwischen sich wütend im Kreis drehende Felten, dachte an die kleinen Nervensägen, die ihn stets zu necken pflegten und dann an die traurigen Augen, wenn das Kinderfest ausfallen würde. Er faste jeden Mut zusammen, schenkte dieser Situation ein Lächeln und fing von vorne an. Er liebte die Schweriner auf seine ganz eigene Art und Weise.

Das Geld für seine Arbeit bekam Felten von der Stadt, er selber konnte keine offizielle Rechnung schreiben und so schrieb er auf einen kleinen Zettel: “Fief Mark“. Die Stadt vertraute ihm und so bekam er jedes Mal ohne Beanstandung sein Geld.

Am 12. November 1931 stirbt August Felten mit 79 Jahren, in dieser Zeit kannte ihn ganz Schwerin. August Felten führte all den Jahren ein Leben in Armut, er machte keine großen Erfindungen, schrieb kein eigenes Buch, doch den Schwerinern blieb der alte „Oll Felten“ mit seiner ganz besonderen Art und Weise immer in Erinnerung.

Aus diesem Grund bekommt er seine eigene Statur und diese wird am 04. Mai 2013 auf dem Marienplatz präsentiert.

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