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Kinderheim G.A. Demmler feierte Jubiläum – Ein bunter Tag voller Erinnerungen

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Schwerin – In der letzten Woche feierte das Kinderheim „G.A. Demmler“, gegründet im Jahr 1945, das 70. Jubiläum. Eingeladen waren ehemalige Bewohner und Mitarbeiter, Freunde und viele andere Menschen, die eine besondere Beziehung zu der Einrichtung haben. Ein Tag voller Begegnungen, Erinnerungen und Geschichten.

„Ich bin im Jahr 1945 ins Demmlerhaus gekommen, nachdem ich völlig verwahrlost und unterernährt auf der Straße aufgegriffen wurde“, schilderte Heini Hinrichs seine Geschichte. Mit seiner Familie sei er nach Kriegsende von Fürstenwalde als Kleinkind nach Schwerin geflüchtet und in dem Durcheinander dann von seiner Mutter getrennt worden.

„Ich wusste auch lange Zeit mein richtiges Geburtsdatum nicht, viele Jahre dachte ich, ich wäre im Juni 1943 geboren- mein wirkliches Geburtsdatum war aber der 18. Dezember 1942,“ so der nun 73-jährige. „Wir feiern aber bis heute den Geburtstag im Juni, da es im Sommer einfach schöner ist“, fügte seine Frau Else zwinkernd hinzu. Heini Heinrichs kann sich noch daran erinnern, dass er aufgepäppelt werden musste und viel zwischen dem Kinderheim in der Demmlerstraße und dem St. Anna Hospital hin- und hergetragen wurde. Zwei Jahre später kam er nach Neumühle in eine, wie er sagt, sehr liebevolle Pflegefamilie. Seine Pflegeeltern bekamen ein Jahr später noch ein eigenes Kind und so wuchs er mit seinem Bruder behütet auf.

Seinen Vornamen bekam er im Heim, den Nachnamen von der Pflegefamilie durch die Adoption der Großmutter. Erst in den 60er Jahren, als seine leibliche Mutter in den Westen reisen durfte, fand sie über den Suchdienst in der Hamburger Zeitung den Namen ihres Sohnes und erzählte ihm von den anderen sieben Geschwistern und seinem tatsächlichen Geburtsdatum. Der Kontakt zur leiblichen Mutter blieb bis zuletzt bestehen, auch wenn Heini Heinrichs die Pflegeeltern als „seine Eltern“ bezeichnet. Dies ist nur eine von vielen bewegenden Geschichten, die bei dem Treffen zum Demmlerhaus-Geburtstag erzählt wurde.

Neben ehemaligen Heimkindern und Mitarbeitern verschiedener Jahrgänge trafen sich außerdem viele Menschen, die eine besondere Beziehung zu dem Kinderheim hatten, wieder. Ehemalige Lehrer der Karl-Liebknecht-Schule, Köchinnen, ehemalige und aktuelle Mitarbeiter des Jugendamtes, die Schneiderin und die Wirtschaftsleiterin des damaligen Demmlerhauses in der Demmlerstraße und noch viele mehr.

Auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig ließ es sich nicht nehmen, dem Fest einen Besuch abzustatten. Schon vor ihrer Zeit als Ministerin in Berlin hatte sie eine besondere Beziehung zu der Einrichtung und kommt, sofern der Terminkalender es zulässt, gerne für einen Besuch in das Haus. So wurde bis in die frühen Abendstunden erzählt, in der Chronik geblättert und Erinnerungen ausgetauscht, gespielt und gefeiert. Ein unvergesslicher Tag für Jung und Alt.

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