Schwerin/Berlin – Eine hochrangige Wirtschaftsdelegation der Färöer Inseln besuchte heute das WEMAG-Batteriekraftwerk in Schwerin. Die Delegation wird angeführt von Vertretern des Färöer Wirtschaftsministeriums und umfasst außerdem Mitglieder der nationalen Regulierungsbehörde sowie den Vorstand und den Aufsichtsrat des Energieversorgers der Färöer Inseln, SEV. Die hochrangige Wirtschaftsdelegation interessiert sich für das vom Berliner Netz- und Speicherspezialisten Younicos konzipierte und von der WEMAG betriebene Batteriekraftwerk, da die Färöer Inseln vor derselben Herausforderung stehen wie Deutschland: Der sicheren und kosteneffizienten Integration von Wind- und Sonnenenergie in das Stromnetz.
Die Färöer Inseln, eine autonome zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe im Nordatlantik, haben sich das Ziel gesetzt, bis 2030 ihren gesamten Elektrizitätsbedarfs aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Der Anteil des erneuerbaren Stroms soll dabei in einem ersten Schritt ab 2011von 38 Prozent auf 75 Prozent 2020 steigen. Um den wachsenden Anteil erneuerbarer Erzeugung sicher in das Stromnetz der Insel zu integrieren, plant der Stromerzeuger der Färöer Inseln den Bau eines 10 Megawatt großen Batteriekraftwerkes.
Wie das gehen könnte zeigt Europas erstes kommerzielles Batteriekraftwerk des Schweriner Ökostromanbieters WEMAG. Der stationäre Großspeicher wurde im vergangenen September im Beisein von Vizekanzler und Energieminister Sigmar Gabriel sowie dem Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns, Erwin Sellering, erfolgreich ans Netz genommen. Der 5 Megawatt Lithium-Ionen-Speicher stabilisiert seitdem vollautomatisch kurzfristige Schwankungen der Netzfrequenz mit Regelleistung und sorgt damit für die sichere Integration von Wind- und Sonnenstrom in das bestehende Netz.
„Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserem Batteriekraftwerk nicht nur eine innovative und effiziente Lösung für die Energiewende hier in Mecklenburg-Vorpommern gebaut, sondern in der Politik und bei vielen Stromversorgern auch einen Umdenkprozess angestoßen haben. Der Besuch der Wirtschaftsdelegation der Färöer Inseln zeigt uns, dass wir auch international Vorreiter sind.“ sagt Thomas Pätzold, Technischer Vorstand der WEMAG, „Damit das so bleibt und wir unseren technischen Vorsprung nicht verlieren, muss die Politik heute die Weichen stellen. Wir brauchen einen Markt, die Bereitstellung von Systemdienstleistungen entsprechend ihrer Effizienz belohnt.“
Als Leuchtturmprojekt der Energiewende steht der Batteriespeicher der WEMAG seit seiner Einweihung im Fokus von Politik und Wirtschaft. Er beweist, dass Batterietechnologie schon heute marktreif ist und einen großen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende leisten kann. Der Batteriespeicher nimmt seit seiner Inbetriebnahme erfolgreich am Markt für Primärregelleistung teil und soll zukünftig noch weitere Systemdienstleistungen bereitstellen.