Schwerin – Etwa 30 Vertreter der verschiedenen Fachbereiche der Stadtverwaltung, der Wirtschaft, der Politik und der interessierten Öffentlichkeit nahmen am 25. Juni im Stadthaus Schwerin an der Auftaktveranstaltung zur Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes für die Landeshauptstadt Schwerin teil.
Mit der Erarbeitung des Konzeptes wurden von der Landeshauptstadt Schwerin die Büros GEO-NET Umweltconsulting GmbH und konsalt GmbH beauftragt.
Auf der Auftaktveranstaltung berichtete Jana Braun/konsalt GmbH über die Ergebnisse der durchgeführten Experteninterviews mit Vertretern des Fachbereiches Stadtentwicklung und Wirtschaft, des Fachdienstes Gesundheit und der Schweriner Abwasserentsorgung. Auf der Grundlage der Experteninterviews, Daten des Deutschen Wetterdienstes und der Wetterkontor GmbH sowie der Recherche im Archiv der Schweriner Volkszeitung wurden vier Steckbriefe zu konkreten klimabedingten Extremwettereignissen in Schwerin in Form von Hitzeperioden, kalten Wintern, Stürmen und Starkregenereignissen erstellt.
Im Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst nimmt laut dem stellvertretenden Amtsleiter Jens Krause die Beschäftigung mit besonderen Extremwetterereignissen und ihren Auswirkungen angesichts der steigenden Relevanz des Klimawandels zu und spielt eine immer größere Rolle für den Katastrophenschutz und die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr.
Dr. phil. Björn Büter/GEO-NET präsentierte Ziele, Ablauf sowie Herausforderungen bei der Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes für Schwerin und erläuterte den Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung. Während Klimaschutz an der Ursache ansetzt und das Einsparen von CO₂ -Ausstoß zum Schutz des Klimas beinhaltet, bedeutet Klimaanpassung, dass angesichts der nicht mehr vermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels die Widerstandsfähigkeit gegenüber ebendiesen gesteigert werden soll.
Klimaanpassung ist somit die zweite Seite der Medaille im Umgang mit dem Klimawandel, die oftmals zu wenig Beachtung findet. Je weniger beim Klimaschutz investiert und umgesetzt wird, desto mehr muss für die Anpassung an den Klimawandel getan werden.
Bei der Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes als „Schwesterkonzept“ des Klimaschutzkonzeptes werden zwei zentrale Themen im Mittelpunkt stehen, die Aktualisierung der Klimaanalyse aus dem Jahr 1996 sowie die Identifikation von Handlungsfeldern für den lokalen Klimawandel.
Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung werden in die Erarbeitung des Klimaanpassungskonzeptes einfließen und in drei geplanten Workshops aufgenommen. Alle Präsentationen, Steckbriefe und das Protokoll der Veranstaltung können sie ab Mitte Juli unter www.klimaschutzkonzept-schwerin.de/veranstaltungen-termine einsehen.