Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern starten am Montag, den 31. August 2015, 141.295 Schülerinnen und Schüler an den 567 öffentlichen und freien allgemein bildenden Schulen in das neue Schuljahr. 125.795 Mädchen und Jungen lernen an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen, an den freien allgemein bildenden Schulen sind es 15.500 Kinder und Jugendliche. Die 14.000 Erstklässlerinnen und Erstklässler an freien und öffentlichen Schulen werden bereits am Sonnabend, den 29. August 2015, eingeschult.
„Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern einen guten Start und viel Erfolg im neuen Schuljahr“, sagte Bildungsminister Mathias Brodkorb. „Ich hoffe, dass alle Mädchen und Jungen nach den Sommerferien gut erholt in die Schule kommen und wieder voller Elan lernen. Den Lehrerinnen und Lehrern wünsche ich ebenfalls einen guten Start und viel Freude beim Unterricht und bei der Arbeit mit neuen Kolleginnen und Kollegen“, so Brodkorb.
Unter den 11.540 Lehrerinnen und Lehrern an öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen treten 214 neue Lehrerinnen und Lehrer ihren Schuldienst in Mecklenburg-Vorpommern an. Hinzu kommen 18 Vertretungslehrkräfte. Bei weiteren 33 Stellen sind die Verfahren noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus stehen weitere 11 Stellen für Vertretungslehrkräfte sowie 23 Stellen für Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache zur Verfügung, die im Vorgriff auf künftig steigende Flüchtlingszahlen frühzeitig besetzt werden sollen.
„Der Personalbedarf in diesem Jahr fällt weitaus geringer aus als im vergangenen Schuljahr“, betonte Bildungsminister Mathias Brodkorb. „Im vergangenen Jahr konnten viele Stellen zusätzlich ausgeschrieben werden, um die Maßnahmen des 50-Mio.-Euro-Pakets umzusetzen. Dies hat die Attraktivität des Schulsystems deutlich erhöht. Durch die besonders frühe Stundenzuweisung für die Schulen Anfang Juni dieses Jahres wurde zudem sichergestellt, dass die Schulleiterinnen und Schulleiter verlässlich planen können“, erläuterte Brodkorb.
„Im neuen Schuljahr ist die Beschulung von Flüchtlingskindern eine der großen Herausforderungen. Ich danke den Lehrerinnen und Lehrern, die sich dabei mit viel Herz und Engagement einbringen, wenngleich es nicht immer ganz einfach ist“, sagte Bildungsminister Brodkorb.
Im Schuljahr 2015/2016 gibt es folgende Neuerungen:
Beschulung von Flüchtlingskindern
Das Land hat zusätzliche Stellen für Lehrkräfte im Fach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) zur Verfügung gestellt, um so auf die steigende Zahl von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien zu reagieren. Im Schuljahr 2015/2016 stehen zusätzlich 23 DaZ-Lehrerstellen zur Verfügung, davon 19 Stellen an den allgemein bildenden Schulen und 4 Stellen für die beruflichen Schulen.
Ausbau von Ganztagsschulen wieder aufgenommen
Das Förderzentrum „Am Wasserturm“ Rostock, die Förderschule „Jan-Amos Komensky“ mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Barth, die Regionale Schule mit Grundschule Dassow und die Regionale Schule mit Grundschule Feldberg nehmen ihre Arbeit als Ganztagsschule bzw. volle Halbtagsgrundschule auf. Der RecknitzCampus Laage und das Gymnasium Teterow erweitern ihr Angebot und sind nun gebundene Ganztagsschulen. Die Regionale Schule „Käthe Kollwitz“ in Bützow und die Regionale Schule mit Grundschule „Astrid Lindgren“ in Schwerin arbeiten künftig als teilweise gebundene Ganztagsschulen.
Unterstützung bis zum Schulabschluss: 9+
Schülerinnen und Schüler, die zum Ende des vergangenen Schuljahres das Klassenziel der Jahrgangsstufe 9 nicht erreicht haben, erhalten an neun ausgewählten Regionalen Schulen und Gesamtschulen das Angebot, die Berufsreife in einem weiteren Schuljahr 9+ zu erwerben. Das Angebot besteht aus einem unterrichtlichen und einem betriebspraktischen Teil. Durch einen verstärkten Praxisanteil sollen die Schülerinnen und Schüler motiviert werden, direkt nach der Schule eine berufliche Ausbildung zu beginnen.
Neue Rahmenpläne für die gymnasiale Oberstufe
Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe lernen von diesem Schuljahr an in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch nach neuen Rahmenplänen. Die neuen Rahmenpläne sorgen für mehr Vergleichbarkeit, weil für alle Schülerinnen und Schüler mehr verbindliches Fachwissen vorgegeben wird. Den Rahmenplänen liegen die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) zugrunde.
Förderung von Gedenkstättenfahrten
Das Land und die Bethe-Stiftung unterstützen Schülerfahrten an weiterführenden Schulen zu KZ‑Gedenkstätten in Polen. Ziel ist es, dass sich Schülerinnen und Schüler an historischen Orten mit dem Nationalsozialismus und den Folgen des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen. Die Bethe-Stiftung stellt jährlich 150.000 Euro zur Verfügung. Das Land Mecklenburg-Vorpommern wird die Mittel in Höhe von bis zu 70.000 Euro komplettieren.
Ausbau von außerschulischen Lernorten
Das Land will im Schuljahr 2015/2016 die außerschulischen Lernorte in Mecklenburg-Vorpommern weiter ausbauen. Erstmals wird eine sogenannte Leuchtturm-Förderung eingeführt. An diesen besonderen Standorten will das Land künftig halbe oder ganze Lehrerstellen zur Verfügung stellen. Außerschulische Lernorte mit Leuchtturmfunktion müssen ein besonderes und wissenschaftlich fundiertes Lernangebot für Schülerinnen und Schüler vorhalten.