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500 Puppen wollen wiederbelebt werden

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Rostock – Es kann jederzeit und an jedem Ort passieren. Herzinfarkt. Der Betroffene wird sofort bewusstlos und atmet nicht mehr normal oder gar nicht mehr. Jetzt zählt jede Sekunde. Prüfen, Rufen. Drücken. Ein Leben retten. Das richtige Verhalten in so einem Notfall steht in der Woche der Wiederbelebung vom 19. bis 26. September im Mittelpunkt zahlreicher Aktionen in ganz Deutschland. Die Universitätsmedizin Greifswald plant dazu zusammen mit dem Landkreis Vorpommern-Greifswald, dem Klinikum Karlsburg und vielen weiteren Partnern und Unterstützern am Sonnabend, dem 19. September 2015, von 11.00 bis 14.00 Uhr eine spektakuläre Aktion auf dem Marktplatz der Universitäts- und Hansestadt.

Dafür stehen 500 Reanimationspuppen zur Verfügung, die von den Teilnehmern wiederbelebt werden sollen. Als Stargast unterstützt der Soulsänger und Musicalstar aus „König der Löwen“, Darryll Smith*, aus Trinidad und Tobago (Karibik) den Greifswalder Aktionstag, der mit neuen Songs aus seinem  aktuellen Soloprogramm auf der Showbühne auftritt. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Sozialministerin von MV, Birgit Hesse.

Prüfen, Rufen. Drücken.
„Wir wollen mehr als 3.000 Teilnehmer zusammenbringen, um möglichst vielen Menschen die drei wichtigen und richtigen Schritte zu vermitteln, um ein Leben zu retten“, sagte der Direktor der Klinik für Anästhesiologie an der Unimedizin Greifswald, Professor Klaus Hahnenkamp. Herz-Kreislauf-Krankheiten und Herzinfarkte sind mit 47 Prozent aller Todesfälle in Europa die führende Todesursache. Der Herzinfarkt wird durch den plötzlichen vollständigen Verschluss eines Herzkranz­gefäßes verursacht. „Zügiges Handeln ist beim akuten Herzinfarkt gefragt“, so der Mediziner, „um die Blut- und Sauerstoffzufuhr zum Herzmuskel schnellstmöglich wiederherzustellen.“

Für den Notfall gibt es die Eselsbrücke „Prüfen, Rufen. Drücken.“ Zunächst muss geprüft werden, ob der Betroffene noch ansprechbar ist und atmet. In einem zweiten Schritt muss der Notruf, die 112 gewählt werden. Bis zum Eintreffen des Rettungswagens sollte dann eine Herzdruckmassage vorgenommen werden – fest und schnell in der Mitte des Brustkorbs und mindestens 100 Mal pro Minute.

„Helfen kann jeder“, betonte Dirk Scheer, Mitorganisator und Sozialdezernent des Landkreises Vorpommern-Greifswald. „Reanimation ist sogar Gegenstand des Schulunterrichts, dennoch versagen oft die Nerven, wenn man selbst plötzlich vor dieser Situation steht und Hand anlegen muss. Dabei ist es ganz einfach zu helfen und unnötiges Leid zu verhindern. Das zu vermitteln, ist unser Hauptanliegen“, so Scheer.

Buntes Programm soll viele „Lebensretter“ anlocken
„Unsere Mitmachaktion soll bei allem Ernst auch Spaß machen“, kündigte der Sozialdezernent an, der zu einer tatkräftigen Teilnahme aufrief. „Kommt alle zahlreich, bringt Nachbarn, Freunde, Kollegen, Kommilitonen, die Familie oder die Kameraden aus dem Verein mit!“ Auch die Schulen der näheren Umgebung wurden zu der Lebensretter-Aktion eingeladen.

Es gibt eine Bühne, Livemusik und einen kostenlosen Imbiss für alle „Lebensretter“ vom Theater-Catering. Von 11.00 bis 13.00 Uhr wird das ärztliche Expertenteam um Prof. Klaus Hahnenkamp und Dr. Bernd Müllejans vom Klinikum Karlsburg den Teilnehmern die richtige Reanimation von vom Herzstillstand betroffenen Personen erläutern. Anschließend kann genau das an den Puppen ausprobiert und trainiert werden. Pro Durchgang können 500 Reanimationspuppen gleichzeitig auf dem Marktplatz fachgerecht ins Leben zurückgeholt werden. Dafür stehen geschulte Betreuer mit Ratschlägen und Hinweisen bereit.

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