Schwerin/Bülow – Nach eingehender Prüfung ist eine Übernahme des Funknetzes aufgrund seines maroden Zustandes sowie der ungeklärten Standortsituation an einigen Netzpunkten für die WEMACOM nicht eigenwirtschaftlich darstellbar. Der weitere Betrieb des Netzes wäre defizitär. Die WEMACOM könnte das Netz der net.art GmbH nur übernehmen, wenn das Telekommunikationsunternehmen Förderungen in Höhe von 60.000 Euro vom Land, zum Beispiel über das Breitbandkompetenzzentrum, zur Verfügung gestellt bekäme. Diese Hoffnung erfüllt sich nach aktuellem Stand nicht.
Die Telekom hat angekündigt, die Leitung am Montag vom Netz zu nehmen. Verantwortliche der WEMACOM sprechen aktuell mit der Telekom über die Möglichkeit, dass die WEMACOM die Leitungskosten einmalig für einen weiteren Monat übernimmt. Damit könnten die betroffenen Kunden zunächst für weitere vier Wochen das Internet nutzen und telefonieren. Das gibt Zeit, um eine andere Lösung zu finden. Es gibt bereits Gespräche mit dem Breitbandkompetenzzentrum und einen weiteren Satellitenanbieter, der seine eigene technische Lösung bereit ist, anzubieten.
Die WEMACOM hatte sich nach der Bekanntgabe der Insolvenz der net.art GmbH im August 2015 sofort bereit erklärt, das Funknetz in Bülow und Umgebung zunächst aufrechtzuerhalten. Kosten in Höhe von 600 Euro, die im Zuge der Reparatur einer defekten Funkantenne am Repaeterstandort im Ort Speuss entstanden sind, hatte das Schweriner Telekommunikationsunternehmen auf eigenen Rechnung übernommen.
Landesweit versorgt die WEMACOM etwa 50 Gemeinden mit schnellen Breitbandverbindungen per Funk und Glasfaser.