Rostock – An diesem Wochenende (4./5. September) wurde auf der Insel Vilm die Landeszooakademie Mecklenburg-Vorpommern gegründet. Die Landeszooakademie MV wird als Bildungseinrichtung des Landeszooverbandes Mecklenburg-Vorpommern fungieren, die Veranstaltungen für ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit organisiert. Hauptveranstaltung ist ein einmal jährlich stattfindendes Symposium zu Themen rund um den Zoo des 21. Jahrhunderts. „Unser Anliegen ist es, als Landeszooverband Impulse für wichtige Zukunftsfragen der Zoobranche zu setzen und den öffentlichen Dialog dazu zu fördern“, sagte der Vorsitzende des Landeszooverbandes, der Rostocker Zoodirektor Udo Nagel.
Der im Jahr 2001 gegründete Landeszooverband M-V ist ein Fachverband von 20 Zoos, Tierparks und Aquarien sowie Umweltpädagogen des Landes und in dieser Aufstellung einmalig in Deutschland. Der Verband hat sich der Förderung der tiergärtnerischen Einrichtungen als Stätten der Bildung, der Wissenschaft, des Natur- und Artenschutzes sowie des Tourismus verschrieben.
Im Dialog – Zoo der Zukunft
Wie kann, wie soll, wie muss der Zoo der Zukunft aussehen? Welche ethischen Aspekte sind bei der Haltung von Tieren zu beachten? Wie werden die Zoos ihrem Bildungsauftrag gerecht? Was kann der Zoo zum Erhalt der Arten beitragen? „Das bewegt viele Menschen, das bewegt uns natürlich als Zooverband“, unterstrich Udo Nagel.
Die Zoos gehören mit mehr als drei Millionen Gästen jährlich zu den besucherstärksten Freizeiteinrichtungen des Landes; unterliegen dennoch einem Wertewandel und steigendem Kostendruck. Bildungsauftrag, Umwelt- und Naturschutz, touristische Attraktion – was soll und kann der Zoo der Zukunft leisten? „Mit unserer neugegründeten Landeszooakademie möchten wir den Dialog zum Zoo der Zukunft aufgreifen, stärker in die Öffentlichkeit tragen und gemeinsam zukunftsfähige Strategien entwickeln“, so Nagel.
Das begleitende Symposium zur Gründungsveranstaltung befasste sich mit „Tierethik und Tiergesundheit“. Daran haben 40 Vertreter von Zoos, Aquarien und Tiergärten des Landes, von zuständigen Zoobehörden sowie Tierärzte, Zoopädagogen und Zooförderer teilgenommen. Als hochkarätige Referenten für das Auftaktsymposium gaben Dr. Dag Encke, Direktor des Tierparks Nürnberg, Dr. Martin Langanke, Tierethiker von der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, sowie Dr. Heike Schlößer, Amtstierärztin Tierschutz/Tierseuchen der Hansestadt Rostock Impulse für die fachliche Diskussion auf der Insel Vilm. Das Symposium wurde vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) gefördert.