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Forschungsbericht: Aspekte der Armut in Mecklenburg-Vorpommern

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Schwerin – „Armut geht uns alle an“ resümiert der AWO Landesvorsitzende M-V, Rudolf Borchert, den heute veröffentlichten Forschungsbericht zur Armut in Mecklenburg-Vorpommern. Die AWO hatte vor zwei Jahren Wissenschaftler der Universitäten Rostock und Greifswald sowie der Hochschule Neubrandenburg beauftragt, Ursachen und Auswirkungen von Armut im Land zu untersuchen.

Mecklenburg-Vorpommern nimmt im Ländervergleich der amtlichen Statistiken zu den Armuts-gefährdungsquoten seit vielen Jahren eine “Spitzenposition“ ein. Armut ist jedoch vielschichtig und kann mit Zahlen nicht ausreichend dargestellt werden.
Neben statistischen Auswertungen wurden in die Forschungsarbeit 57 Interviews mit Alleinerziehenden, Langzeitarbeitslosen, Migranten, älteren Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen einbezogen, um die realen Lebenssituationen von Betroffenen darzustellen. Die Ergebnisse zeigen, viele Wege führen in die Armut, aber für einen Großteil der befragten Personen ist unklar, welche Wege wieder herausführen. Abwärtsspiralen von prekären Beschäftigungen in die Arbeitslosigkeit und in relative Armut werden beschrieben. Betroffen sind nicht nur gering qualifizierte Menschen, sondern auch kompetente und engagierte Personen.

Damit dieser Negativtrend sich nicht weiter fortsetzt, muss die Politik der Armutsbekämpfung weiterentwickelt werden. Diese sollte die unterschiedlichen Lebenslagen von Menschen in Armut berücksichtigen, um deren Teilhabe an der Gesellschaft wieder zu ermöglichen. Die Forscher geben Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Wohlfahrtsverbände. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass eine kontinuierliche Sozialberichterstattung als solide Wissensbasis für eine erfolgreiche Politik der Armutsbekämpfung unerlässlich ist.
„Der Forschungsbericht macht deutlich, dass die meisten Betroffenen weder faul noch passiv sind. Viele sind ehrenamtlich engagiert und möchten ihre Zeit sinnvoll nutzen“, so der AWO Landesvorsitzende Rudolf Borchert. In ländlichen Gegenden mit mangelnder Infrastruktur haben es die betroffenen Menschen besonders schwer, aktiv zu sein und notwendige Schritte zu unternehmen, um ihre Situation zu verändern und neue Perspektiven zu finden. „Je weiter die Ausgrenzung breiter Teile der Bevölkerung von gesellschaftlicher Teilhabe voranschreitet, desto stärker sind der soziale Zusammenhalt und letztlich die Demokratie gefährdet“, verdeutlichte Rudolf Borchert den Appell an die Landesregierung.

Der Forschungsbericht “Aspekte der Armut in Mecklenburg-Vorpommern“ ist auf der Webseite http://www.awo-mv.de kostenfrei erhältlich. Das Druckexemplar kann beim AWO Landesverband MV e.V. zum Preis von 20,00 Euro zuzüglich Versandkosten erworben werden.

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