Schwerin – Gespannt verfolgen die Mädchen und Jungen der vierten Klasse der John Brinckmann Grundschule das Theaterstück auf der Bühne. Bereits zum vierten Mal wird das Pr.ventionsstück "Mein Körper gehört mir" an Schulen in Schwerin aufgeführt, um die Schüler auf spielerische Art über sexuellen Missbrauch aufzuklären. Es soll sie ermutigen, "Nein" zu sagen und ihren eigenen Gefühlen zu trauen.
„Er hat mich angefasst, ich wollte das aber nicht", erzählt Ben mit hängendem Kopf seiner Lehrerin, gespielt von Gundula. Schauspieler der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück waren zu Gast in der John-Brinckman- und der Heinrich-Heine-Schule. Die Theaterpädagogen spielten Alltagssituationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten wurden – und sie animierten die Kinder der 3. und 4. Klassen zum Mitdenken und –reden. „Ziel dieses Theaterprojektes ist die Sensibilisierung der Kinder für ihre Grenzen und Rechte und die Stärkung ihres Selbstbewusstseins“, begründet Petra Clermont von der AWOBeratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt die Zusammenarbeit mit der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück. Für die Klassenlehrerin Anke Leifheit ist das durch den Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung MV unterstützte Theaterstück zu einer wichtigen Veranstaltung im Schuljahr geworden. „Das Stück hilft den Kindern, Ängste abzubauen. Sie bekommen ein Rüstzeug an die Hand und lernen, selbstbewusst "Nein" zu sagen", erklärt sie. Zudem fanden Sie und ihre Lehrerkolleginnen es wichtig, dass auch die Eltern im Rahmen eines Informationsabends vorab die Möglichkeit hatten, dass Programm kennenzulernen.
Trotz der ernsthaften Inhalte wurde viel gelacht, gesungen und über die gespielten Szenen gesprochen. Die Kinder sollen ein Gefühl für Grenzüberschreitungen bekommen und sie werden ermutigt, ihren Nein-Gefühlen zu vertrauen und anderen davon zu erzählen. Es gibt Grenzen, die niemand überschreiten darf! Dies ist die eindeutige Botschaft, die die
Kinder mit nach Hause nehmen können.