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Pilzvortrag in der Naturschutzstation

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Schwerin – Die Welt der Pilze steht morgen (22. Oktober) im Mittelpunkt eines Vortrags in der Naturschutzstation Schwerin. Pilzexperte Ulrich Klein wird Interessierten diese "Welt im Verborgenen" näher bringen und Wissenswertes über diese spannende Organismengruppe berichten.

Im Mittelalter glaubte man, Pilze seien keine Lebewesen. Später wurden sie den Pflanzen zugeordnet, heute sind sie neben Pflanzen und Tieren als eigenes Reich anerkannt. Bislang sind etwa 100.000 Pilzarten beschrieben worden. Man geht allerdings davon aus, dass weltweit bis zu fünf Millionen Arten existieren. Somit sind Pilze nach den Insekten die artenreichste Organismengruppe. Man schätzt, dass im Oberboden natürlicher Wälder auf einer Fläche von einem Quadratmeter rund eine Milliarde Myzelien oder Sporen vorkommen.

Vielen Menschen sind nur die oberirdischen Fruchtkörper der Pilze bekannt. Der weitaus größere Teil des Pilzes befindet sich jedoch unterirdisch als fein verästeltes Myzel-Geflecht. Sogenannte Mykorrhizapilze umkleiden sogar die Feinwurzeln von Bäumen, sammeln Nährstoffe und leiten diese zusammen mit Wasser den Pflanzen zu. Im Gegenzug erhält der Pilz die zu seinem Leben erforderlichen Stoffe, wie Zucker, Eiweiße und Vitamine. Pilze sind daher wichtige Symbiosepartner und äußerst nützlich im Stoffkreislauf des Ökosystems Wald.

Aber: Eine Bedrohung der Wälder bedeutet auch eine Bedrohung der Pilze. Im Zusammenhang mit Forschungen über das Waldsterben ist schon in den siebziger Jahren erkannt worden, dass mit dem Waldsterben ein Pilzsterben gekoppelt ist. Viele Pilze reagieren sehr empfindlich auf Umweltbelastungen und sind daher zuverlässige Indikatoren für Verunreinigungen. Viele heimische Pilzarten sind gefährdet. Soll das Artensterben im Wald gestoppt werden, müssen wir uns für eine naturnahe Bewirtschaftung und für großflächige Schutzgebiete einsetzen.

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