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Wolf und Mensch – die Geschichte einer Jahrtausende alten Beziehung

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Schwerin – Damit die Menschen unabhängig von „Befürwortern oder Gegnern“ der Verbreitung von Wölfen eine unbefangene, reflektierte persönliche Sichtweise entwickeln können, ist Aufklärung bzw. Bildung zu diesem Thema ein sehr wichtiger Punkt. Es gab bereits vor 300.000 Jahren Wölfe im Gebiet des heutigen Deutschland, was die Ausgrabungen in der weltberühmten Fundstätte in Schöningen (Niedersachsen) belegen. Dort lebte der Vorfahre der Neandertaler, Homo heidelbergensis, in einer Fauna mit Wölfen. Ob Eiszeit oder Warmzeit – immer waren Wölfe Teil der Umwelt des Menschen. Dann wanderte der moderne Mensch aus Afrika nach Europa, und es kam vor über 30.000 Jahren zum Beginn einer Co-Evolution dieser beiden Arten, die die Welt verändert hat.

Unsere Haushunde sind aus der Domestikation des Wolfes hervorgegangen, die nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen schon eher stattfand, als wir bisher angenommen haben. Neben den rein „vorgeschichtlichen“ wissenschaftlichen Fakten über die Naturgeschichte des Wolfes und des Menschen sind auch interessante Details aus der historischen Zeit bekannt. Bemerkenswert sind unter anderem auch die Techniken und Jagdmethoden, die in damaliger Zeit von den Menschen genutzt wurden, um die Wölfe zu bekämpfen. Dazu werden im Vortrag am 25.11. im Schleswig-Holstein-Haus jüngst wiederentdeckte, durch die Arbeit des Volkskundemuseums Schwerin zur Verfügung gestellte, originale Wolfsangeln nach Jahrhunderten erstmalig wieder der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Referent Dr. Robert Sommer stammt aus Schwerin, studierte in Rostock Biologie und forscht und lehrt als Privatdozent an der Universität Kiel im Bereich Tierökologie und Paläobiologie. Seit dem Jahr 2000 führte er Lehrtätigkeiten an den Universitäten Rostock, Greifswald, Kiel und Potsdam sowie am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie (Leipzig) mit den Themen Zoologie, Tiergeographie, Umweltgeschichte, Tierökologie, Naturschutz und Umweltplanung durch. Ab dem Wintersemester 2015/16 lehrt er an der Universität Rostock im Bereich "Biodiversität, Natur- und Artenschutz". 

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