Schwerin – „Aber nicht nur das Frauenhaus, sondern auch die ambulante Beratung verzeichnet steigende Betroffenheit. Unsere Schätzungen sagen, dass wir von 205 Frauen mit mindestens 159 mitbetroffenen Kindern ausgehen müssen“, umreißt Schwerins Gleichstellungsbeauftragte Dorin Möller das Problem, das mit den am 23. November 2015 beginnenden Aktionstagen „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“ in den Mittelpunkt gerückt werden soll. Eine Lichteraktion für die Opfer und Betroffenen häuslicher und partnerschaftlicher Gewalt im Schweriner Dom eröffnet um 15.30 Uhr offiziell die Aktionstage. Um auf das Ausmaß hinzuweisen, werden von den Teilnehmenden bei dem Appell gegen Gewalt etwa 600 Kerzen angezündet. Gleich danach wird die Flagge der Frauenrechtsinitiative „Terre des Femmes“ am Rathausfenster gehisst, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern zu setzen. Erwartet werden dazu Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und Mitglieder der Schweriner Stadtvertretung sowie des Landtages. Frauen, die die Angebote der Einrichtung „Frauen im Zentrum“ nutzen, werden über ihre Erfahrungen berichten.
Lesungen, Fotoaktion und Ausstellung
Weitere Informationen unter: Weitere Aktionen folgen am Dienstag, den 24. November 2015. Im Kirchenladen in der Wismarschen Straße 143 um 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr liest die Stadtvertreterin Susanne Herweg aus dem Buch von Henriette Schroeder: „ Ein Hauch von Lippenstift für die Würde – Weiblichkeit in Zeiten großer Not."
Ab 14:00 Uhr am 25.11.2015 ist ein Kulturcafé im FiZ, Arsenalstraße 15 geplant. In diesem Kulturcafé wird es eine Buchlesung „Prinzessin und Mehr“, Musik, die Ausstellungseröffnung der FiZ-Malgruppe und die Vorstellung des Projektes des Frauenhauses „UN-SICHTBAR- Leben in Sicherheit“ geben.
Auch die Mitglieder der Gewerkschaften werden am 25.11.2015 um 16.00 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus in der Dr.-Külz-Str. 18 Flagge zeigen.
Am 27.11.2015 ab 11:00 Uhr findet eine Fotoaktion unter dem Titel „Händeringend – Mach mit!“ im Schlossparkcenter statt.
Hintergrund der Aktionstage:
Der 25. November ist der Internationale Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen!" Er geht zurück auf die Ermordung der Schwestern Mirabal. Am 25. November 1960 wurden sie in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt. Ihr Mut gilt inzwischen weltweit als Symbol, um gegen jegliches Unrecht einzutreten. Der Tag der Ermordung ist seit 1981 ein internationaler Gedenktag.
Seit 1992 werden in der Landeshauptstadt Schwerin regelmäßig zu diesem Thema Aktionstage durchgeführt.
Weitere Informationen unter: www.landesfrauenrat-mv.de