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Pottwalknochen am Deutschen Meeresmuseum Stralsund eingetroffen

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Stralsund – Am Mittwochvormittag sind die Knochen von drei in der Nordsee verendeten Pottwalen bei den Präparationsexperten des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund eingetroffen. Zwei sechs Meter lange Container waren nötig, um die Skelette der zehn bis 14 Meter langen Meeressäuger per Sattelschlepper nach Stralsund zu transportieren. Hier beginnt nun der mehrere Monate dauernde Reinigungs- und Entfettungsprozess der Knochen. Eines der Skelette übernimmt das Deutsche Meeresmuseum. Die anderen beiden Pottwale erhalten die Tierärztliche Hochschule Hannover und die Universität Rostock.

„Da Pottwale nicht mehr gejagt werden dürfen, erhält man Informationen über den Gesundheitszustand, die Schadstoffbelastung und die Anatomie nur noch von gestrandeten Tieren. Daher sollten möglichst alle Strandfunde von Walen wissenschaftlich bearbeitet und die Skelette der Tiere in Museen ausgestellt werden, um der Öffentlichkeit deren Größe und Besonderheiten zu zeigen“, meint Dr. Harald Benke, Walforscher und Direktor des Deutschen Meeresmuseums.

„Wir haben die Sektion der drei Pottwale in der Nähe des Meldorfer Hafens begleitet und konnten die Knochen für die anschließende Präparation in Stralsund schon weitestgehend entfleischen“, sagt Dr. Michael Dähne, Kurator für Meeressäuger am Deutschen Meeresmuseum Stralsund. Ein Kran war nötig, um besonders große Knochen, wie die bis zu einer Tonne wiegenden Schädel, aus den Transportbehältern zu befördern. Anschließend sortierten Museumsmitarbeiter die Knochen für die Entblutung im kalten Wasserbad. Nach dieser mehrwöchigen Prozedur beginnt die sogenannte Mazeration. In 40 Grad Celsius warmem Wasser zersetzen Bakterien wochenlang die letzten Gewebereste. Zuletzt müssen die Knochen noch entfetten. Dazu verbleiben sie, an speziellen Stellen angebohrt, längere Zeit in einer mit Waschpulver angesetzten Seifenlauge.

Das Team um Chefpräparator Uwe Beese verfügt über langjährige Erfahrung in der Aufbereitung von sehr großen Knochen für Sammlungen und Ausstellungen. Bereits 1997, 2002 und 2011 präparierten die Experten Pottwalknochen für die Museumsstandorte OZEANEUM und MEERESMUSEUM sowie für Kooperationspartner. „Wir haben vor einigen Jahren einen Mazerationscontainer entwickelt, der nicht nur groß genug für die Knochen von Walen ist, sondern auch umweltfreundlich mit geklärtem Abwasser betrieben wird. Deshalb befindet sich die Anlage auf dem Gelände der Regionalen Wasser- und Abwassergesellschaft Stralsund“, sagt Uwe Beese, Chefpräparator am Deutschen Meeresmuseum.

Im OZEANEUM Stralsund sind seit 2008 je ein Pottwalskelett im Foyer und im größten Aquarium zu sehen. Beide Meeressäuger strandeten, wie jüngst ihre Artgenossen, in der Nordsee. Eine Schauvitrine an der Stadtmauer am MEERESMUSEUM Stralsund zeigt einen halbseitigen Skelettschnitt eines Pottwals. 

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