Schwerin – Für die Führung der Straßenbahngleise im dritten und letzten Bauabschnitt der Wittenburger Straße hat die städtische Straßenbauverwaltung vier mögliche Varianten untersucht. Die Varianten unterscheiden sich lediglich durch die Länge Straßenausbaus, der entweder auf 60 Metern im Einmündungsbereich der Reiferbahn (Variante 1), auf 93 Metern außerhalb der Einmündung (Variante2), auf 183 Metern Länge bis zum Beginn der Fußgängerzone Marienplatz (Variante3) oder auf 208 Metern Länge (Variante 4) erfolgen kann.
Vorzugsvariante der Straßenbauverwaltung ist die vierte Variante, die die vollständige Gleisverschiebung und die Herstellung eines durchgängigen Radfahrstreifens sowie normgerechter Gehwegsbreiten auf beiden Seiten der Wittenburger Straße vorsieht.
Diese Variante würde 258.400 Euro kosten und ist damit deutlich preiswerter als die erste und zweite Variante. Sie bildet die Variante ab, die zu einem angemessenen und verkehrssicheren Ausgleich der diversen Verkehrsfraktionen, der Straßenbahn, des PKW-Verkehrs sowie der großen Anzahl an Fußgängern und Radfahrern führt.
Am preiswertesten ist Variante 3, die jedoch bei Verkehrssicherheit und -ablauf nicht mit der Vorzugsvariante mithalten kann. Die Untersuchungen haben zudem ergeben, dass im dritten Bauabschnitt keine Ver- und Entsorgungsleitungen umgelagert werden müssen. Damit könnte der dritte Bauabschnitt bereits bis Ende 2017 fertiggestellt werden und nicht erst Mitte 2018.
Große Verbesserungen für Radfahrer und Umleitungsverkehre
Im dritten wie im zweiten Bauabschnitt, über dessen Ausführung die Stadtvertretung in ihrer Sitzung im Dezember 2015 entschieden hatte, können durch die Verlegung des Gleises der Straßenbahn auf die südliche Seite der Fahrbahn erhebliche Verbesserungen der Verkehrsverhältnisse erzielt werden. Von diesen Verbesserungen profitiert insbesondere der Fahrradverkehr. Denn Radfahrerinnen und Radfahrer können nach der Fertigstellung in beiden Fahrtrichtungen die Fahrbahn benutzen.
Gleichzeitig können auch Umleitungsverkehre optimiert werden. Die teuren und verkehrlich nicht optimalen Umleitungen über den komplizierten Fünfarmknoten Arsenalstraße /Wismarsche Straße / Franz-Mehring-Straße können reduziert werden. PKW-Verkehr kann stattdessen dann auch in Richtung Fritz-Reuter-Straße, Johannesstraße, Voßstraße abfließen werden. Auch dem Anlieferverkehr eröffnen sich durch diese Option verbesserte Möglichkeiten. Dies könnte bereits für die Baumaßnahme Brücke Wallstraße von Bedeutung werden.
Nach der Vorstellung der Verwaltung und des Planers sollen diese Verbesserungen auch im dritten Bauabschnitt verwirklicht werden. Hier wäre der Zugewinn an Sicherheit für alle Verkehrsarten gegenüber dem zweiten Bauabschnitt sogar noch größer. Neben der geordneten Führung des Fahrradverkehrs durch das Anlegen von Schutzstreifen für beide Fahrtrichtungen auf der jeweils rechten Fahrbahnseite könnten auch die Gehwegbreiten beider Gehwege den Anforderungen der Vorschriften entsprechend angepasst werden. Bislang ist der nördliche Gehweg deutlich zu schmal, was häufig zu Konflikten mit dem derzeit ebenfalls nördlich geführten Straßenbahnverkehr geführt hat. Von diesen Vorteilen könnte der Schweriner Innenstadtverkehr bereits beim Neubau der Brücke Wallstraße profitieren, die voraussichtlich in 2018/ 2019 ansteht.