Schwerin – Das Engagement für Flüchtlinge und Hilfsbedürfte in der Landeshauptstadt Schwerin hat jetzt eine einheitliche Internet-Adresse: www.schwerin.helpto.de. HelpTo funktioniert wie ein schwarzes Brett, an dem man Angebote und Gesuche austauscht. Über das Online-Portal können sich Organisationen, Initiativen, Unternehmen, Vereine sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger schnell und unkompliziert auf lokaler Ebene über das austauschen, was bei der Betreuung und Integration von Flüchtlingen – aber auch von anderen Hilfebedürftigen – benötigt wird. Auch die Hilfesuchenden selbst gehören zur Zielgruppe.
„Wir bieten HelpTo Kommunen als Ergänzung und Verbindung zu bereits bestehenden und gut funktionierenden Netzwerken in der Hilfe für Flüchtlinge und Bedürftige an. Unser Ziele ist es , den engagierten Helferinnen und helfern vor Ort ein Werkzeug in die hand zu geben, das ihre Arbeit erleichtert“, erläutert Sebastian Gillwald, Projektkoordinator von HelpTo.
Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow begrüßte den Start von HelpTo in Schwerin. „Mit Hilfe des Portals können Spenden und Hilfeleistungen schnell und unbürokratisch koordiniert werden. Das Angebot dient den Bürgerinnen und Bürgern als zentrale Anlaufstelle für Informationen rund um die Flüchtlingshilfe, richtet sich dabei aber nicht nur an die zu uns Geflüchteten, sondern an alle Hilfebedürftigen. Ich hoffe, dass viele Menschen das Portal nutzen werden.“
Claus Oellerking, Sprecher der Initiative Flüchtlingshilfe Schwerin betont, dass mit dieser pfiffigen Idee die Hilfe für Flüchtlinge sowie die Unterstützungsarbeit von Ehrenamtlern, die sich um sie kümmern, gebündelt werden kann und damit effizienter organisiert wird. „Das ist gewissermaßen der I-Punkt der Vernetzung, die es ja auch in Schwerin in anderer Form schon gibt und damit eine große Hilfe für uns Ehrenamtliche, die Flüchtlingshilfe in der Stadt zu verstetigen.“
Helfende und Hilfesuchende können sich kostenlos auf HelpTo registrieren und ihre Angebote und Gesuche einstellen. Hierfür gibt es zehn verschiedene Kategorien: Sachspenden, Begleitung und Beratung, Fahrdienste und Transporte, Freizeit, Familie und Kinder, Sprache, Bildung und Wissenschaft, Projekte und Ideen, Arbeit sowie Wohnen.
Diese Hauptkategorien sind noch einmal in weitere Untermenüs aufgefächert.
Willkommensinitiativen, Kommunen und Unternehmen können sich auf HelpTo ein Profil einrichten, auf dem sie sich und ihre Arbeit präsentieren und über Ansprechpartner/innen informieren. Ein internes Nachrichten-System ermöglicht eine geschützte Kommunikation zwischen dem Anbietenden und Interessenten. Außerdem können sich auf dem Portal die örtlichen Unterstützerinitiativen und andere Organisationen vorstellen.
HelpTo ist bereits in zahlreichen Städten und Landkreisen verfügbar. Mit dem Portal für die Landeshauptstadt Schwerin ist HelpTo nun in elf von 16 Bundesländern aktiv, darunter flächendeckend in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Nutzung von HelpTo ist kostenfrei. Erforderlich ist lediglich eine Online-Registrierung mit Benutzername und E-Mail-Adresse.
Träger und Organisator von HelpTo ist der gemeinnützige Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt. Er wurde 2008 im Rahmen einer stadtweiten Diskussion um Toleranz, Weltoffenheit und Demokratie gegründet. Der Vereinsname beruft sich auf das historische Edikt von Potsdam, auf dessen Grundlage vor 330 Jahren zehntausende verfolgter Hugenotten in der Mark Brandenburg aufgenommen wurden und sich dort niederlassen und wirtschaftlich entwickeln konnten.