Schwerin – Die Gewinner des 7. Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft MV 2016 stehen fest. Heute hat Wirtschaftsminister Harry Glawe in Schwerin die Sieger des diesjährigen Wettbewerbs und ihre Projektideen vorgestellt. Dabei geht es um gesunden Schlaf, aufgeklärte Kinder sowie um mehr Pflegefachkräfte. Eine ressortübergreifende Fachjury hat die besten Projektideen ausgewählt, die nun Aussicht auf eine Landesförderung für ihre innovativen Vorhaben haben.
„Gesundheit ist ein hohes Gut. Nichts ist den Menschen wichtiger als gesund zu bleiben oder gesund zu werden. Angetrieben von dieser Erkenntnis, dem raschen medizinisch-technischen Fortschritt und dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung entwickelt sich die Gesundheitswirtschaft zu einem bedeutenden Wachstums- und Beschäftigungsmotor in unserem Bundesland“, betonte Harry Glawe. „Der Ideenwettbewerb ist ein wirksames Instrument, um kreative Ideen in konkrete und qualitativ hochwertige Angebote umzusetzen“, ist Glawe überzeugt. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern hat bereits zum siebten Mal in Kooperation mit der BioCon Valley® GmbH vielversprechende Ideen für die Gesundheitswirtschaft gesucht. Gefragt waren Projektideen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Insgesamt wurden auf diesem Weg bislang 39 Projektideen mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von ca. 5,97 Millionen Euro in Höhe von 4,48 Millionen Euro finanziell unterstützt.
Siegervorschläge werden prämiert
Eine Fachjury aus Vertretern der Staatskanzlei, des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus und Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales, des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern sowie der Industrie- und Handelskammern hat aus den eingereichten Projektideen drei Bewerbungen für eine Förderung vorgeschlagen.
Der erste Siegervorschlag der Wirtschaftsakademie Nord aus Greifswald (www.wa-nord.de) zielt in die Pflegewirtschaft hinein. Die Akademie möchte ein Netzwerk für Alleinerziehende und pflegende Angehörige in Unternehmen der Pflegebranche in Vorpommern aufbauen. „Mit der Projektidee soll dem drohenden Fachkräftemangel besser begegnet werden“, so Wirtschaftsminister Glawe. Die Initiatoren wollen Pflegeunternehmen und Pflegeschulen dafür sensibilisieren, mit individuellen Einsatz- und Lehrplänen Alleinerziehenden und pflegenden Angehörige eine Ausbildung als Pflegefachkraft zu ermöglichen.
Ein weiteres Projekt wendet sich dem Gesundheitstourismus zu. Um die gesunde Ruhe in der Nacht geht es bei dem Projekt des Vereins Park Land Sterne aus Walkendorf (Landkreis Rostock/www.plmv.de), der ganzjährige Möglichkeiten für schlafgesundheitliche touristische Angebote schaffen möchte. „Das Thema Schlafgesundheit spielt in Zeiten von mehr Schlafstörungen, Stress, Burnout und Reizüberflutung eine immer größere Rolle. Ausgebildete Therapeuten mit dem Schwerpunkt ‚Schlaftrainer‘ sollen dazu beitragen, in einem entsprechenden Ambiente wieder zur nächtlichen Erholung zurückzufinden“, sagte Glawe.
Das Rostocker Institut für Gesundheits- und Sozialmanagement widmet sich der Ausbildung von Fachkräften in der Gesundheitswirtschaft. In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Südstadt Rostock und dem Fraunhofer Institut für Grafische Datenverarbeitung Rostock sollen interaktive und visualisierte Trainingsprogramme z. B. für die Ausbildung von Krankenschwestern sowie ein ebenfalls interaktives Bilderbuch „Gesunde Ernährung“ für Kita-Kinder erarbeitet werden. „Ziel ist dabei die Erhöhung der Gesundheitskompetenz und die fachliche Qualifikation durch Aus- und Weiterbildung mit Hilfe moderner Lernformen“, so Glawe.
Die drei Projektideen sollen mit rund 360.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden, das geplante Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf ca. 470.000 Euro.
Gesundheitswirtschaft ist Beschäftigungsmotor – Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen wächst
Die Ergebnisse der von der BioCon Valley® GmbH in Kooperation mit dem unabhängigen Wirtschaftsforschungs-Institut WifOR erstellten Studie zeigen volkswirtschaftliche Effekte der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern auf. „Die hervorragenden gesundheitswirtschaftlichen Kompetenzen, wie beispielsweise in der Biotechnologie und der Medizintechnik, tragen heute wesentlich zur Wertschöpfung im Land bei. Die Gesundheitswirtschaft ist ein stabiler Beschäftigungsmotor in Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Wirtschaftsminister Harry Glawe. In der Gesundheitswirtschaft arbeiten derzeit 136.600 Erwerbstätige. Der Anteil an der gesamten regionalen Bruttowertschöpfung im Land beträgt 14,6 Prozent und ist seit dem Jahr 2000 kontinuierlich gestiegen. Dabei werden 46,1 Prozent der Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft durch den Mittelstand erwirtschaftet.
„Dennoch stehen wir in den kommenden Jahren weiter vor großen Herausforderungen. So wird der demografische Wandel zwar zu einer steigenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen führen, auf der anderen Seite aber auch die Fachkräfteproblematik weiter in den Fokus rücken. Es ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, für die weitere erfolgreiche Entwicklung der Branche bei uns im Land zu sorgen und die dafür erforderlichen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu schaffen.“
In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 werden für die Förderung von Projekten der Gesundheitswirtschaft rund zehn Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt.