Schwerin – Gleich zwei tragische Verluste muss der Zoo Schwerin verkraften. Bereits am Sonntagabend waren wir gezwungen einen Zebrahengst einzuschläfern. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verunfallte er im Stall. Bis zum Abend erholte sich der Hengst trotz intensiver Bemühungen des Personals und der betreuenden Tierärzte nicht mehr. „Der Erschöpfungszustand war zu massiv und ein Kreislaufkollaps absehbar. Daher entschlossen wir uns ihn einzuschläfern.“
Völlig überraschend ist darüber hinaus der plötzliche Tod des Giraffenbullen „Jasho“. Nach Zooschluss entdeckte eine Mitarbeiterin zufällig den auf dem Boden des Vorgeheges liegenden Bullen und informierte umgehend die Zooleitung. „Es ist eindeutig, dass sich der Bulle das Genick bei einem Sturz gebrochen hat und augenblicklich tot war“. Der Zoo war zu diesem Zeitpunkt bereits menschenleer, zwischen dem Zeitpunkt der Entdeckung und der letzten Kontrollrunde lag nicht mal eine Stunde. Die Tiere hatten freien Zugang zu den Stallungen und den Außenanlagen, also alles gewohnte und entspannte Bedingungen. Dennoch hat irgendetwas den fünfjährigen Zuchtbullen derart erschreckt, dass er in den Zaun sprang, dabei stürzte und sich einen Halswirbel brach.
Wir sind alle fassungs- und völlig sprachlos. Es sind fürchterliche Momente, die zunächst verdaut werden müssen. Eindeutig handelt sich um tragische Unglücksfälle, deren Aneinanderreihung zwar auffällig erscheint, Fehler oder gar menschliches Versagen sind jedoch klar auszuschließen. Beide Tiergehege wurden bereits über Jahre betrieben, ohne dass vergleichbare Dinge passiert sind. Eine Umgestaltung der Giraffenaußenanlagen ist bereits lange wichtiger Bestandteil der Planungen für die neue, dann angrenzende Löwenanlage. Der Unfall ist zwar nicht ursächlich für die geplanten Baumaßnahmen, dennoch wird er in der Detailplanung eine wichtige Rolle spielen.