Schwerin – Die Landeshauptstadt Schwerin hat die Kritik des Bundes der Steuerzahler an den Kosten und der Streckenführung eines touristischen Radweges mit einer Brücke zwischen den Halbinseln Dwang und Krösnitz zurückgewiesen. „Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Folgt man der Argumentation des Steuerzahlerbundes, dann dürften Radwege nur noch als kürzeste Verbindung von A nach B gebaut werden. Doch das Radfahren an viel befahrenen Straßen ist für Menschen, die sich aktiv erholen wollen, nicht wirklich verlockend. Es geht bei dem kritisierten Neubau – ähnlich wie bei der Streckenführung am Ziegelaußensee – um ein zusätzliches touristisches Angebot.
Mit dieser landschaftlich sehr reizvollen Wegeführung am und über das Wasser wertet Schwerin das Radwegenetz für Fahrradtouristen und erholungsuchende Landeshauptstädter insgesamt auf. Das ist auch deshalb nötig, weil vergleichbare Städte dieses touristische Potential schon viel besser ausschöpfen als Schwerin: Unsere Stadt hat da trotz ihrer hervorragenden natürlichen Voraussetzungen noch Aufholbedarf“, so der stellvertretende Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Bernd Nottebaum. Auch der Vorwurf, dass statt teurer touristischer Neubauten besser die bestehenden Radwege saniert und unterhalten werden sollten, greife nicht.
„Hier gibt es kein Entweder-Oder. Man muss beides tun. Die Kritik ist unberechtigt, weil die Stadt einerseits mit Förderung des Landes neue touristische Radwege schafft und gleichzeitig mit eigenen Mitteln bestehende Radwege saniert.“ Zahlreiche Radwege oder Wegeabschnitte seien saniert worden, auch am Ostdorfer See. So wurde im Herbst 2014 die Decke am Südufer des Ostorfer Sees erneuert. In einer weiteren Maßnahme wird 2017 auf dem Radfernweg Hamburg-Rügen (Abschnitt Gadebuscher Straße bis Platz der Jugend) der Radweg am Ostufer des Sees erneuert.
Auch die neuerliche Kritik des Steuerzahlerbundes zur Gleisverlegung auf dem Wittenburger Berg lässt Nottebaum nicht gelten: „Wir konnten die Entscheidung zur Gleisverlegung erst treffen, nachdem klar war, dass die Eisenbahnbrücke am Wittenburger Berg neu gebaut wird. Dass das so schnell passiert, war nicht vorhersehbar. Wenn man dann aber einmal in 100 Jahren die Chance hat, die Gleise – wie es im Straßenverkehr üblich ist – auf die rechte Seite zu verlegen, dann wäre es sträflich, diese Chance nicht zu nutzen.“