Schwerin – Ohne die Idee des Theologen und Erziehers Johann Hinrich Wichern gäbe es den heute so beliebten Adventskranz vielleicht gar nicht. Einen Nachbau des berühmten Wichern-Kranzes von 1839 stellt das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern seit 2011 in der Vorweihnachtszeit in öffentlichen Gebäuden auf, um an den Begründer der neuzeitlichen Diakonie zu erinnern und auf die Weihnachtszeit einzustimmen. In diesem Jahr dürfen sich Besucherinnen und Besucher des Stadthauses über den Kranz mit seinen 28 Kerzen freuen. Mädchen und Jungen des Schweriner Matthias Claudius Kindergartens schmückten ihn heute im Beisein des stellvertretenden Oberbürgermeisters Bernd Nottebaum und des Landespastors Martin Scriba. Mit Weihnachtsliedern stimmten sie Mitarbeiter wie Besucher des Stadthauses auf die Adventszeit ein.
Der Adventskranz nach Johann Hinrich Wichern diente als Vorlage für die heute gebräuchlichen Adventskränze mit den vier Kerzen. Der evangelische Theologe und Erzieher hatte den Kranz 1839 erfunden, um Kindern die Wartezeit bis zum Heiligen Abend zu verkürzen. So schuf der auf einem Wagenrad einen Kranz mit vier großen Kerzen für die jeweiligen Adventssonntage und kleineren Kerzen dazwischen für die Wochentage bis zum Heiligen Abend. An jedem Tag der Adventszeit wurde eine Kerze angezündet, so dass die Kinder die Tage bis Weihnachten selbst abzählen konnten. Der Wichernkranz wird bis Anfang Januar im Foyer des Stadthauses stehen.