Lübtheener Heide – Zu dem am vergangenen Wochenende im Umfeld der Lübtheener Heide tot aufgefundenen Wolf liegen weitere Erkenntnisse vor. Die Untersuchungen im Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierkunde Berlin (IZW) haben bestätigt, dass es sich bei dem nahe Woosmer gefundenen Wolf um „Arno“ handelt. Das Tier wurde durch einen gezielten Blattschuss getötet, der Halsbandsender wurde entfernt und vermutlich zerstört, denn er liefert keine Peildaten mehr.
„Der Täter ist offenbar mit großer krimineller Energie vorgegangen: Wölfe sind bekanntermaßen streng geschützt und nicht jagdbar. Alle Fakten und Befunde werden jetzt den Ermittlungsbehörden übergeben. Wir werden alles daransetzen, diese Straftat aufzuklären“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus.
„Arno“ war im Oktober 2015 als Welpe besendert worden, um Daten zur Raumnutzung des Lübtheener Wolfsrudels und zum Einfluss der Wölfe auf das Schalenwild zu sammeln.
Mit Hilfe der Peildaten konnten zum Beispiel gezielt Informationen zu den gejagten Beutetieren gesammelt werden, diese sind eine wichtige Quelle für die angepasste Abschussplanung in Wolfslebensräumen. In die aufwendigen Arbeiten sind Jäger, Förster und Naturschützer aus der Region sehr eng eingebunden.
„Diese wichtige wildbiologische Forschung hat nunmehr einen herben Rückschlag erlitten“, so der Minister. „Auch ist die Wolfsbesenderung ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, ein möglichst konfliktarmes Miteinander von Mensch und Wildtieren in unserer Kulturlandschaft zu gestalten. Dieses Ziel wurde durch scheinbar mutwilliges illegales Vorgehen konterkariert – dafür habe ich keinerlei Verständnis.“