Schwerin – In dieser Woche wurden in der Landeshauptstadt an fünf Standorten Abfallbehälter mit sogenannten Pfandringen angebracht. Sie sollen verhindern, dass bedürftige Menschen im Müll nach Mehrwegflaschen suchen müssen, um ein paar Groschen mehr zu haben, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Das Modellprojekt läuft zunächst für zwölf Monate.
In großen Städten wie Berlin und Hamburg gehören Pfandringe schon seit vielen Jahren zum Stadtbild: An Abfallbehältern angebracht, signalisieren sie, dass Mehrwegflaschen und auch Getränkedosen nicht in den Müll gehören, sondern – viel besser – daneben abgestellt werden. Auf diese Weise wird das Sammeln erleichtert, ohne dass Menschen sich in demütigender Weise durch die Inhalte der Abfallbehälter wühlen müssen. Auch das durchaus bestehende Verletzungsrisiko wird so minimiert.
„Die Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin hat einem fraktionsübergreifenden Antrag Ende vergangenen Jahres zugestimmt und sich für die Erprobung der Pfandringe als Modellprojekt ausgesprochen", erklärt SDS-Bereichsleiter Axel Klabe. Zusammen mit der SAS wurden jetzt fünf neue Abfallbehälter installiert, die mit leuchtend roten Pfandringen ausgestattet und für die Aufnahme von Pfandgut vorbereitet sind. Diese befinden sich am Marienplatz, vor dem Hauptbahnhof (Grunthalplatz), in der Lessingstraße am Edeka-Markt, am Dreescher Markt sowie in der Rahlstedter Straße vor dem Ärztehaus.
In den nächsten zwölf Monaten soll sich zeigen, ob von allen, die Flaschen im öffentlichen Raum entsorgen, die neuen Sammelsysteme angenommen werden. Sie tun doppelt Gutes: Zum einem ist das Abstellen der Mehrwegflaschen und Getränkedosen eine solidarische Geste jenen gegenüber, die auf das Zubrot durch Flaschensammeln angewiesen sind. Zum anderen bleiben die nicht im Müllkorb entsorgten Flaschen und Dosen im Mehrwegkreislauf oder werden dem Recycling zugeführt. Trotz verschiedener bereits bestehender Initiativen wie beispielsweise „Pfand gehört daneben" gelangen in Deutschland jährlich Mehrweg-Getränkeverpackungen im Wert von mehr als 100 Millionen Euro in den Müll.