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Tage der Industriekultur am Wasser

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Schwerin – Mit 380 Veranstaltungen in 131 Denkmalen an 68 Orten geht das erfolgreiche Kulturprojekt der Metropolregion Hamburg in die vierte Runde. Hafenanlagen, Schleusen und Schiffe, Leucht- und Wassertürme, Brücken und Mühlen, Fabriken und Kraftwerke geben am 17. und 18. Juni Einblicke in die Welt der Industriekultur am Wasser.

Alle zwei Jahre stellen die Tage der Industriekultur am Wasser Denkmale der Industriegeschichte in der Metropolregion Hamburg vor, die oftmals der Öffentlichkeit unbekannt geblieben sind. Das verbindende Element ist die Technik, die Wasser nutzt, Wasser beherrscht und am Wasser liegt.

Für alle Kultur-, Geschichts- und Technikinteressierten, genauso wie für Aktive und Familien ist bei den 380 Veranstaltungen etwas dabei. Davon haben sich 2015 rund 18.000 Besucher überzeugt. Führungen und Vorführungen, Besichtigungen und „Denkmale in Aktion“ erklären die historische Technik und Arbeitswelt. Das Angebot ist so vielfältig wie die teilnehmenden Industrieanlagen.

Am 11. Mai wurde das diesjährige Programm in Schwerin im denkmalgeschützten Getreidespeicher am Ziegelsee aus dem Jahre 1939 vorgestellt. Als Teil des historischen Hafens gehört er zur Keimzelle des ersten Industriegebietes der Stadt. Hier wird an beiden Tagen der Historische Verein Schwerin e.V. an der Promenade mit Schautafeln und Informationsmaterial über die Geschichte des Hafens, der Hafenbahn und einzelner Betriebe in dem ehemaligen Industriegebiet Auskunft geben.

Die Schleifmühle am Faulen See in Schwerin zählt zu den wenigen historischen Anlagen, in denen mit Wasserkraft große Natursteine gesägt und geschliffen wurden. Hier werden am 17. und 18. Juni in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr öffentliche Führungen zur Geschichte der Schleifmühle angeboten. Außerdem können Besucher in der Schauanlage die Gesteinsbearbeitung von Natursteinen live miterleben.

Auch die Drehbrücke hinter dem Schweriner Schloss ist an beiden Tagen in Aktion zu erleben: Das noch funktionstüchtige technische Denkmal, das Schiffen einst die Passage zum Burgsee ermöglichte, öffnet sich am 17. Juni um 15 Uhr und am 18. Juni um 11, 13 und 15 Uhr.

„Das industriekulturelle Potenzial Schwerins ist größer als viele glauben. Tonangebend für seine Zeit waren auch das E-Werk am Pfaffenteich, die Fokker-Werke oder unser Fernsehturm. Deshalb wollen wir ab Juni als zweite Stadt der Metropolregion eine regionale Route der Industriekultur anbieten“, kündigte Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier bei der Programmvorstellung an.

Ihre Premiere bei den Tagen der Industriekultur in Mecklenburg-Vorpommern feiern diesmal die 1916 erbaute Hübbrücke in Plau am See, die mit ihrer Hubhöhe von 1,86 m die höchste Mecklenburgs ist; die Schleuse in Lübz und die Papierfabrik Neu Kaliß von 1871. Spannende Geschichten werden bei den Rundgängen über das Gelände der Fabrik zu hören sein. War das Qualitätspapier aus Kaliß doch so gefragt, dass es sogar nach Dänemark, Schweden, England und in die USA exportiert wurde.

Zum ersten Mal mit dabei sind auch die 170 Jahre alte Stadtwassermühle an der Wakenitz in Lübeck und der Seegrenzschlachthof, der als solcher als einziger in Deutschland noch erhalten ist. Hinzugekommen ist das Salzmuseum in Lüneburg in der alten Saline, in dem sich alles um das „weiße Gold“ dreht. In Winsen neu dabei sind der Hafen Stöckte und die Schiffswerft August Eckhoff. Hier führt der Schiffbaumeister durch den Hafen und erklärt die Arbeit auf der Werft. Das Hamburger Speicherstadtmuseum veranschaulicht die Arbeit der Quartiersleute in einem Lagerhaus und natürlich werden Rundgänge durchs Hamburgs Welterbe – die Speicherstadt, angeboten.

Die Fahrten und Besichtigungen der zahlreichen historischen Fracht- und Arbeitsschiffe werden erneut ein Höhepunkt sein. Das Hamburger Feuerlöschboot »Repsold« bietet Mini-Hafenrundfahrten an. Der mehr als hundert Jahre alte Dampfeisbrecher »Elbe« fährt zwischen Geesthacht und Lauenburg. In Glückstadt lässt sich das Wriggen erlernen. Auf der anderen Seite der Elbe im Freiburger Hafen gibt es erstmalig Fahrten auf einem historischen Pfahlewer. Neu dabei sind auch die Viermastbark Passat in Travemünde, ebenso wie die Elbfähre Glückstadt/Wischhafen.

Erneut beteiligen sich auch herausragende maritime Highlights außerhalb der Metropolregion: Rostock nimmt mit zahlreichen Schiffen des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums teil und Aktive können auf geführten Kajaktouren die maritime Seite der Stadt erleben. In Rendsburg kann der Nord-Ostsee-Kanal, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße weltweit, auf geführten Touren im Fußgängertunnel unterquert und auf der Brücke überquert werden. In Kiel neu dabei ist die Howaldtsche Metallgießerei. Nach eingängigen Führungen die zeigen, wie körperlich schwer die Produktion von Schiffszubehör war, können Besucher selber Kleinteile gießen.

Für Sportbegeisterte bieten sich die geführten Radtouren an. So lassen sich im Amt Neuhaus die Schöpfwerke und Deichsiele der Teldau erradeln. In Cuxhaven geht die Tour durch das gesamte Hafengebiet. Die für die Metropolregion oft typische Kombination aus Industrie und Landschaft lässt sich hervorragend im Allertal erleben. Auf der geführten Tour geht es zu drei Industriedenkmalen: Das Kali-Bergwerk Grethem und die Nadelwehrschleuse in Hademstorf sind Relikte aus der Zeit, als im Aller- Leine-Tal das in der Landwirtschaft als Dünger begehrte Kalisalz gefördert wurde. Vorbei geht es auch an der Gierseilfähre Eickeloh, die allein die Kraft der Strömung nutzt, um über die Aller zu pendeln.

Speziell auf Familien ausgelegte Programme bieten die Ziegelei Pape in Bremervörde, der Oste-Hamme- Kanal in Gnarrenburg, die Filzwelt Soltau im alten Wollspeicher sowie der Kultur-Kran Harburg. Im Hafenmuseum Hamburg kann das kleine Hafenpatent erworben werden und in der Amtswassermühle Moisburg können Kinder Schrot mahlen und sieben. Die Fischbauchbrücke Eversdorf in Kaaks beteiligt sich zum ersten Mal und gleich mit einem tollen Fest. Beim Brückenschlag bauen Eltern und Kinder eine Holzbrücke über die Bekau. Es gibt eine historische Heuernte, ein Spiel ohne Grenzen, eine Floßrally und Musik und Tanz direkt an der Brücke.

Das Programm zu allen 131 Orten der Industriegeschichte in der Metropolregion Hamburg liegt bei den Teilnehmern und in den Tourismusinformationen der Metropolregion aus. Auf der Website www.tagederindustriekultur.de finden sich weitere Details zur Industriegeschichte und den Denkmalen. Hier kann das Programm und der Katalog bestellt werden, der Anfang Juni erscheint.

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