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Krebskranker soll gegen Krankenkasse vor Gericht

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Selmsdorf – Für Georg „Hugo“ Knoop (Foto links) ist die Zeit momentan einfach schwer. Der Nordwestmecklenburger erkrankte vor knapp zwei Jahren an Krebs. „Mundbodenkarzinom“ war die Diagnose. Die Zunge und der Mundboden waren befallen. Operationen folgten, wo die befallenen Stellen entfernt wurden und mit Teilen aus der Schulter aufgefüllt wurden. Starke Schmerzen und eine permanente Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Knoop waren die Folge. Bis heute geht es dem 36-Jährigen schlechter. Ohnmachtsanfälle, Nervenschmerzen und die psychische Belastung der gesamten Familie die Folge. Eine Welt brach für den Selbständigen, der eine Kfz-Tuning-Werkstatt führte und seine Frau Jana (rechts im Bild) zusammen. Um Freunde und Mitleidende auf dem Laufenden zu halten, wurde eine Facebookseite ins Leben gerufen.

Nun ereilte das frischverheiratete Paar die nächste schlechte Nachricht. Die Krankenkasse macht Schwierigkeiten. Auf der Facebookseite „Hugo wir spenden für Dich“, die inzwischen über 400 Fans hat, heißt es:

„Im Moment sind wir echt sprachlos und verzweifelt zu gleich… Vielleicht weiß ja auch jemand von euch Rat? Dass Hugo seine Ernährung seit einiger Zeit über ein Port-System bekommen muss, wisst ihr ja bereits. Als wenn das nicht so schwer genug für uns und gerade für ihn wäre, weil diese Ernährung mit eine Pumpe für 14 Stunden am Tag an ihm hängen muss. Er trägt das Ganze dann im Rucksack mit sich. Nervlich ist das ohnehin schwer. Es gibt einem nun mal leider nicht das Gefühl, dass es vorwärts geht. Die Krankenkasse und der MDK sind aber der Meinung, dass er dafür keine Pumpe braucht. Es soll auf ein Schwerkraft-System umgestellt werden. Die Verbindungsschläuche für die Pumpe bekommen wir nicht mehr! Wenn er auf ein Schwerkraft-System umgestellt wird, muss er mit einem Infusionsständer 14 Stunden verbringen. Es wird auch keine Pumpe Alarm schlagen, wenn mal Luft im System ist. Davon mal ab, haben wir keine ebenerdige Wohnung und wenn er seine Arzttermine hat, nehme ich den Infusionsständer mit ins Auto? Und schlafen muss er dann auf der Couch, weil im Schlafzimmer nicht genug Platz ist, um damit irgendwie lang zu kommen. Und der Teppich kommt noch dazu. Er steht mehrmals die Nacht auf und schnellt noch öfter die ersten Tage nach der Chemotherapie ins Bad, weil er sich übergibt. Da nimmt er dann den Ständer auch mit. Mir fehlen dafür wirklich die Worte. Seit bald drei Monaten legen wir immer wieder Widerspruch ein. Jetzt wird mir gesagt, wir müssen vor Gericht! Das kann doch nicht der Ernst des Gesundheitssystems sein, so einem kranken Menschen solche Steine in den Weg zu werfen. Jetzt geht es vorübergehend wohl oder übel mit dem Schwerkraft-System los. Mich macht es regelrecht wütend, dass sich selbst dabei alles nur ums Geld dreht. Keiner fragt sich, wie es ihm dabei geht! Und so etwas wird nach Aktenlage beurteilt. Vielleicht hatte ja jemand schon so eine Situation oder ähnliches und kann uns einen Tipp geben.“

Knoops Leidensgeschichte wird nun vermutlich vor einem Richter weitergehen.

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