Schwerin – Hinter den Kulissen eines Zoos passiert viel mehr, als die Besucher im ersten Moment vermuten. Darunter auch ein paar seit langem überfällige Infrastrukturmaßnahmen wie die Neueindeckung des Reetdaches auf dem Eingangsgebäude. Das ist seit Jahren in der Planung, jedoch fehlte immer das Geld. „Das Dach ist teilweise notdürftig geflickt, selbst Bäume wachsen bereits heraus. Wir müssen hier nun unbedingt handeln, bevor es zu erheblichen Folgeschäden kommt“, erläutert Geschäftsführer Dr. Tim Schikora. Für den Zoo handelt es sich hierbei um große finanzielle Belastungen, die aus eigener Kraft nicht gestemmt werden können. Für Investitionen die den Besuchern und dem Tourismus förderlich sind, gibt es Möglichkeiten Förderungen einzuwerben. Bei Sanierungen und Instandhaltung ist dies kaum der Fall. „Investitionen fließen in erster Linie in die Erneuerung von Tieranlagen, aber infrastrukturelle Maßnahmen sind nicht minderwichtig. Schließlich geht es hier um den Schutz von Besuchern, Mitarbeitern und Gebäuden“, ergänzt der Direktor.
Der Aufsichtsrat hatte im laufenden Wirtschaftsjahr den Weg frei gemacht für zusätzliche Ausgaben, u.a. für die Neueindeckung des Reetdaches. „Das war absolut notwendig; die Schäden am Dach waren groß und wenn wir nicht gehandelt hätten, wären Folgeschäden eingetreten. Losgelöst davon müssen wir aber eine grundsätzliche Entscheidung über die künftige Finanzierung des Zoos in der Stadtpolitik herbeiführen. Der städtische Zuschuss wurde vor einigen Jahren reduziert und ist heute nicht mehr auskömmlich. Kostensteigerungen können nicht durch Einsparungen oder Mehreinnahmen kompensiert werden. Wenn wir einen qualitativ hochwertigen Zoo in der Landeshauptstadt haben wollen, müssen wir den städtischen Zuschuss zwingend anheben“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Silvio Horn.
Für einen Teil der Sanierungsarbeiten werden Mittel des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch das Land und die EU zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Maßnahme „Modernisierung der inneren Infrastruktur“ ist es dem Zoo möglich, manches belastende Problem durch Aufwertung besucherwirksam in den Griff zu bekommen. Bspw. werden einige Schäden an Besucherwegen beseitigt, Überschwemmungsbereiche aufgearbeitet und Wegebeschallung sowie eine attraktive Wegbeleuchtung installiert. Was bei Besucherwegen und Tiergehegen aufgrund von Förderungen machbar ist, scheidet bei Werkstätten, Arbeitsplätzen und anderen für Mitarbeiter relevanten Bereichen aus. Hierfür müssen wir unsere eigenen sehr begrenzten Mittel einsetzen, was einen langfristigen Sanierungsstau zur Folge hat.