Schwerin – Zu dieser Einschätzung kommt der Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Stadtvertretung Henning Foerster nach einem Gespräch mit dem Koordinator der Kampagne Ralf Göttlicher.
„Die Kampagne soll Fragen des fairen Handels stärker im Bewusstsein der Verbraucher verankern. Wenn man weiß, dass die Erzeuger der Produkte einen Preis erlösen, von dem sie sich und ihre Familien in den Herstellerländern tatsächlich ernähren können, ist der eine oder andere ganz sicher bereit auch etwas mehr Geld auszugeben. Zudem regt Schwerins Bewerbung dazu an, offensiv entsprechende Angebote zu hinterfragen, ob nun im Supermarkt oder in der Gastronomie.“
Dass die Kampagne dabei durchaus auch kritisch diskutiert wird, findet der Linkspolitiker in Ordnung. „Ich kann verstehen, wenn Bürgerinnen und Bürger im Zusammenhang mit dem Thema fairer Handel auch Fragen zu fairen Arbeitsbedingungen oder fairer Entlohnung für diejenigen stellen, die Kaffeeprodukte künftig in Schwerin herstellen oder fair gehandelte Produkte im Einzelhandel und der städtischen Gastronomie verkaufen sollen. Dies seien zwar keine Kriterien für die Verleihung des Gütesiegels, zeige aber, dass sich die Leute ihre eigenen Gedanken machen“, so Foerster weiter.
„Allerdings sollte dies nicht dazu führen, das richtige Grundanliegen der Kampagne Frage zu stellen. Es gehe vor allem auch um Aufklärungs- und Bildungsarbeit, die bereits in der Vorschule und Schule beginnen kann. Insofern würde es mich freuen, wenn die Bildungsangebote der „Macher“ vom „Eine Welt Laden“ künftig noch stärker genutzt werden. Zudem hätte ein solches Thema ohne die von der Stadtvertretung beschlossene Kampagne nie die öffentliche Aufmerksamkeit erreicht, die aktuell zu verzeichnen ist.