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Winterdienstkonzept für die Landeshauptstadt Schwerin vorgelegt

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Schwerin – Wie ist der Winterdienst in der Landeshauptstadt organisiert? Welche Technik, welches Personal stehen zur Verfügung? Bisher stand dies in dem Einsatzdokument des Eigenbetriebes Stadtwirtschaftliche Dienstleistung (SDS). Nach der schwierigen Situation im Januar 2017 informierten sich einige Stadtvertreter vor Ort und beschlossen, dass ein Winterdienstkonzept vorgelegt werden soll. Bei der Erstellung des Konzeptes wurden die Potentiale des Winterdienstes noch einmal hinterfragt und optimiert. Dabei wurden die Vorgaben des Gesetzgebers, der die Verkehrssicherheitspflichten der Kommunen definiert und insbesondere finanzielle Leistungsfähigkeit der Landeshauptstadt gleichermaßen berücksichtigt.

Die Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen SDS wollen mit einem Bündel von Maßnahmen den Winterdienst in der Landeshauptstadt optimieren. „Wenn wir einen Winterdienst mit 24 Stunden rund um die Uhr anbieten sollen, dann müssten wir auf ein Drei-Schicht-System umstellen und 12 zusätzliche LKW anschaffen“, rechnet SDS-Werkleiterin Ilka Wilczek vor „Das verlangt der Gesetzgeber im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht jedoch gar nicht.“

Dieser Maximalservice  wäre fast 60 Prozent teurer als der gegenwärtige Leistungsumfang. Die SDS schlagen der Stadtvertretung stattdessen vor, die Einsatzzeit aus Wirtschaftlichkeitsgründen bei 21 Stunden zu belassen und auch an den Wochenenden sicherzustellen. Dazu ist eine zusätzliche Personaleinsatzplanung bereits für dieses Jahr erfolgt.

Zusätzliche Technik soll für Radwege eingesetzt werden. Dafür konnte diese Saison bereits ein LKW eingeplant werden. Ein zweites Einsatzfahrzeug kann erst in der nächsten Saison zur Verfügung stehen.  Die Vorratsmenge an Streumitteln wurde erhöht. Auch wenn in den Silos weiterhin nur 150 Tonnen Fassungsvermögen vorhanden ist, werden zusätzlich 20 Tonnen Salz in einer Halle gelagert, die mit spezieller Fördertechnik in die Fahrzeuge geladen werden kann. Die Verträge mit den Lieferanten wurden in Bezug auf Lieferzeiten angepasst.

Geplant ist außerdem für die Saison 2018/2019 eine Umstellung der eingesetzten Salzsole, um die Wirksamkeit bei Temperaturen unterhalb von 10 Grad Minustemperatur zu verbessern. Statt Calziumchlorid soll Magnesiumchlorid verwendet werden, das bei vorsichtiger Dosierung  keine kritischen Umweltschäden verursacht. Hierzu müssen die noch vorhanden Vorräte verbraucht und die Solebehälter gereinigt werden.

Gegenwärtig wird der Winterdienst vom städtischen Eigenbetrieb SDS jeweils vom 1. November bis 15. April zwischen 3.00 Uhr bis 24.00 Uhr auf Straßen, Plätzen und Gehwegen organisiert bzw. selbst durchgeführt. Radwege wurden von der Stadt bisher nur im Rahmen der Anliegerpflichten geräumt oder wenn sie sich auf Fahrbahnen befinden.

Zusätzlich soll der Winterdienst auf weiteren ausgewählten Radwegen angeboten, die verkehrswichtig und gefährlich sind.  Das gilt beispielsweise für die Radwege am Schleifmühlenweg bis zum Hexenberg und am Ziegelsee. Weiterhin wird vorgeschlagen, baulich getrennte Rad- und Gehwege auf Grund des geringeren Fußgänger- und Radfahrerverkehrsaufkommen zur gemeinsamen Nutzung freizugeben, dadurch reduziert sich die zu räumende Fläche.

Der Winterdienst auf Radwegen erfolgt durch Räumen und Abstumpfen, Salzeinsatz ist nicht vorgesehen. Alle bestehenden Streustrecken für den Straßenwinterdienst werden überprüft, um die Einsatzzeiten und Fahrstrecken zu optimieren.

Der Winterdienst in Zahlen
Insgesamt stehen mehr als 40  Einsatzkräfte der SDS mit 7 Fahrzeugen, 3 spezialisierte Unternehmen mit noch einmal 4 Winterdienstfahrzeugen mit Streuaufsatz und Schneepflug für die Leistungen auf den Straßen zur Verfügung. Vier Auftragnehmer mit insgesamt 27 Fahrzeugen sind für die Leistungen auf Gehwegen im Einsatz. Das für 2017/18  geplante Kostenbudget beläuft sich für einen Zeitraum von fünfeinhalb  Monaten Winterdienst einschließlich sämtlicher Neben- und Vorbereitungskosten auf rund 731.000 Euro. Werden die vorgeschlagenen Optimierungen  umgesetzt, steigen die Kosten um etwa 10 Prozent.

Der Winterdienst wird auf  Basis eines  Einsatzkonzeptes durchgeführt, das sämtliche Einsatz- und Dispatcherzeiten stündlich genau aufgeführt. Die Winterdienstpartner – der Nahverkehr Schwerin, die Feuerwehr und die Polizei – sind in Vorbereitung der Einsätze eingebunden. Die Einsatzplanung erfolgt im Mehrschichtsystem, um im Extremfall auch einen durchgehenden Winterdienst von 3.00  bis 24.00 Uhr zu sichern.

Insgesamt werden im Winter rund 350 km Straße, rund 160.000 m² Gehwege und über 250 Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs bewirtschaftet. Zum sofortigen Einsatz stehen 150 Tonnen Trockenkies, 100 Tonnen Granulat und 150 Tonnen Streusalz sowie 30.000 Liter Sole für die Feuchtsalzstreuung zur Verfügung.

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