Schwerin -Mit dem milden Frühlingswetter sind auch die ersten Schwalben zurück in Mecklenburg-Vorpommern. Die beiden häufigsten Arten sind bei uns die Rauch- und die Mehlschwalbe. Doch auch sie werden von Jahr zu Jahr immer weniger. „Während Hausbesitzer aus Angst vor Verschmutzung die Nester der Mehlschwalben entfernen, verschließen besorgte Bauern den Rauchschwalben ihre Ställe, um vermeintlichen Hygieneanforderungen gerecht zu werden. Dabei gefährden die kühnen Flugakrobaten unsere Gesundheit mitnichten, sind aber auf dem Land auf genau solche Brutplätze angewiesen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling.
Und Schwalben fühlen sich in einer von Menschen geprägten Umgebung grundsätzlich wohl. So nutzt die Mehlschwalbe vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes. „Gegen den gefürchteten Dreck durch Kot und Reste von Nistmaterial an Fassaden und auf dem Boden hilft ein einfaches, einen halben Meter unterhalb der Nester angebrachtes Brett“, erklärt Ulf Bähker vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. „Und Rauchschwalben, die Balken oder Mauervorsprünge in Ställen, Scheunen oder Carports bevorzugen, würde es schon helfen, wenn Lager und Ställe zumindest in der warmen Jahreshälfte nicht komplett verschlossen sind oder wenigstens eine Einflugluke haben“, so Bähker weiter.
Gebäude mit vorhandenen und erhaltenen Nistplätzen für Schwalben werden vom NABU als „Schwalbenfreundliches Haus“ mit einer Plakette ausgezeichnet. „Seit elf Jahren verleihen wir in Mecklenburg-Vorpommern die Plakette an Hausbesitzer, die Schwalben an ihren Gebäuden dulden und fördern und dadurch das Brutgeschehen der kleinen Sommerboten unterstützen“, sagt Ulf Bähker. Fast 970 Plaketten wurden seit 2007 im Nordosten verliehen. „Vielleicht schaffen wir es, in diesem Jahr die 1.000. Plakette für ein schwalbenfreundliches Haus in Mecklenburg-Vorpommern zu verleihen.“