Schwerin – Nach jüngsten Vorhersagen wird am Donnerstag (6. Juni) die Elbe in Dömitz und am Freitag (7. Juni) in Boizenburg den Wasserstand von 5 Metern überschreiten. In Anbetracht dieser Entwicklung hat das StALU Westmecklenburg für den gesamten Elbeabschnitt in Mecklenburg-Vorpommern die Alarmstufe 1 ausgerufen.
Die zu erwartenden Höchstwasserstände sowie deren zeitliches Eintreffen in M-V sind zwar aktuell noch nicht vorhersagbar, es ist jedoch ab Donnerstag ein sehr schneller Wasserstandsanstieg von etwa 1 m/24 Stunden zu erwarten. Bereits in der Nacht vom 6. zum 7. Juni sind in Dömitz Wasserstände im Bereich der Alarmstufe II ( > 580 cm) zu erwarten. Nach der Prognose sind auch Wasserstände von über 800 cm möglich.
Damit werden die Bemessungswasserstände (680 cm) der Hochwasserschutzanlagen in M-V erheblich überschritten. Das StALU empfahl dem Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim als untere Katastrophenschutzbehörde die Alarmstufe IV (mehr als 650 cm) auszurufen.
"Das anrollende Hochwasser wird von den Fachleuten im Land als sehr kritisch angesehen", erklärt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. "Zur Situationsentschärfung können durchaus die Wetterverhältnisse (kein Niederschlag), die Flutung der Havel-Polder in Brandenburg oder geringere Wassermengen der Hauptzuflüsse der Elbe beitragen. Situationsverschärfend kann sich das gleichzeitige Zusammentreffen der Hochwasserscheitel der Elbe und ihrer Hauptzuflüsse auswirken."
Die Hochwasserschutzanlagen in M-V sind funktionsfähig.
Zur Vorbereitung auf die Hochwasserabwehr wird durch das StALU Westmecklenburg schon jetzt die Kontrolle der wasserwirtschaftlichen Anlagen intensiviert. Das Hochwassermeldezentrum des StALU wird rund um die Uhr arbeiten, wenn der Wasserstand 650 cm erreicht hat. Der Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim hat den Katastrophenabwehrstab einberufen. Die aktuelle Wasserstandsentwicklung im Einzugsgebiet der Elbe wird laufend analysiert.
Der Landwirtschaftsminister hat initiiert, dass der interministerielle Führungsstab im Innenministerium des Landes in Kürze aktiviert wird. Er rät den Landwirten und Bürgern in den angrenzenden Gebieten, bereits jetzt vorsorglich entsprechende Maßnahmen zu treffen, um auf die zu erwartende Hochwassersituation vorbereitet zu sein. Außerdem sollten sie sich ständig über die aktuelle Wasserstandsentwicklung und deren mögliche Auswirkungen informieren.