Schwerin – Große Mengen von Schichtenwasser im Bauschacht verhinderte die für heute (4. Juni) geplante erste Bombenentschärfung im Siebendörfer Moor. Das Schichtenwasser hat dazu geführt, dass ein weiteres Freilegen der Bombe erschwert wurde und ein sicheres Anlegen der Schneidtechnik nicht möglich war. Auch die Inbetriebnahme von zuvor in Reserve gehaltenen Pumpen führte zu keiner zufriedenstellenden Besserung. Um die Förderleistung nochmals zu erhöhen, werden heute zwei weitere Pumpen angefordert und in Betrieb genommen.
Aufgrund des dadurch entstandenen Zeitverzuges muss der 11. Juni wieder in die Planung der Entschärfungstermine mit aufgenommen werden.
Die Entschärfungen im Juni sind an folgenden Tagen geplant:
Donnerstag 7.6. 8 – 16 Uhr
Montag 11.6. 8 – 16 Uhr
Freitag 15.6. 8 – 16 Uhr
Dienstag 19.6. 8 – 16 Uhr
Freitag 22.6. 8 – 16 Uhr
Die Sicherungsmaßnahmen in den Ortsteilen Görries und Krebsförden führen zu Einschränkungen oder zur Einstellung des öffentlichen Personennahverkehrs. Betroffen davon sind die Buslinien 5 und 16 des Nahverkehrs Schwerin, der wegen der Sperrung der Otto-Weltzin-Straße die Linienführung ändert und Ersatzhaltestellen einrichtet.
Auch der Reiseverkehr der Deutschen Bahn ist betroffen, da jeweils von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr zwischen Schwerin Hauptbahnhof und Holthusen/Plate der Bahnverkehr eingestellt werden muss. Betroffen sind RE1 Schwerin Hbf – Hamburg Hbf und RB17
Schwerin Hbf – Ludwigslust. Die ausfallenden Züge werden durch Busse ersetzt.
Mit der Munitionsbergung beauftragt ist die Firma WIWA Kampfmittelbergung GmbH.
Dafür wird von 8 bis 16 Uhr jeweils ein Sicherheitsbereich mit einem Radius von 1000 Metern um die Verdachtspunkte eingerichtet, in dem sich keine Personen aufhalten dürfen. Die Stadt hat die 14 betroffenen Anwohner sowie die 15 Gewebetreibende im Sicherheitsbereich über die geplanten Maßnahmen informiert. Außerhalb der Absperrung besteht keine Gefahr.
Der Ordnungsdienst wird ab 8 Uhr unterwegs sein, um die Räumung abzusichern.
Die im Siebendörfer Moor gefundenen amerikanischen 250-kg-Fliegerbomben gelten insbesondere wegen ihrer Langzeitzünder als gefährlich. Sie befinden sich durch den hohen Wasserstand im Moor in einem schwierigen Gelände und in der Nähe kritischer Infrastrukturen wie einer Gasfernleitung und einer 380 KV-Stromleitung sowie einer Bahnstrecke. Die Entschärfung kann aufgrund der Lage der Sprengkörper im Moor nur in einem Verbau und auch nur einzeln am Tage vorgenommen werden.