Schwerin (ots) – Gerade in den Sommermonaten und erst recht bei den derzeitigen Temperaturen werden insbesondere am Abend alle Fenster und Türen geöffnet, um in den Wohnräumen ein wenig für kühlere Luft zu sorgen.
Schnell passiert es dann, dass so eine Eingangstür durch den Wind zugestoßen wird und wir möglicherweise vor verschlossener Tür stehen.
Dann kann meist nur noch ein Schlüsseldienst helfen. Dass dies keine kostengünstige Sache ist, weiß jeder. Es kann sich also je nach Tageszeit oder Wochentag durchaus um Rechnungen von mehr als 200 Euro handeln. Leider gibt es aber eben auch Firmen, die die hilflose Lage der Menschen ausnutzen.
So gab es zum Beispiel im Mai einen Fall in der Schweriner Paulsstadt, bei dem eine Frau vor dem gleichen Problem stand. Als ihre Tür zufiel, recherchierte sie im Internet nach einem Schlüsselnotdienst. Sie kontaktierte den erstbesten und nach 45 Minuten erschienen zwei Männer. Zu Beginn wurde ein Preis zwischen 200 und 350 Euro vereinbart. Schlussendlich stellte der Mitarbeiter des Schlüsseldienstes einen Betrag von mehr als 900 Euro in Rechnung und ließ die Geschädigte gleich vor Ort den Betrag per EC Zahlungsgerät bezahlen. Der Versicherung der Geschädigten schien der Preis viel zu hoch und sie riet ihr zur Anzeigenerstattung.
Am vergangenen Wochenende gab es ebenfalls in der Schweriner Paulsstadt einen ähnlichen Fall, bei dem 800 Euro veranschlagt wurden.
In beiden Fällen wurde Anzeige wegen Wucher erstattet. Die Kriminalpolizei ermittelt nun.
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass sich Jeder, der in diese Notlage gerät, auf jeden Fall an einen ortsansässigen Schlüsseldienst wenden und sich nicht über eine Hotline vermitteln lassen sollte.
Außerdem kann bereits am Telefon erfragt werden, mit welchen Kosten man zu rechnen hat.
Und man sollte so eine überhöhte Rechnung nicht sofort vor Ort bezahlen sondern sich den Betrag in Rechnung stellen lassen. So hat man noch immer die Möglichkeit, sich rechtlichen Rat zu dieser Rechnung einzuholen.