Schwerin – Ist das Kunst oder kann das weg? Diese Frage wird seit der offiziellen Einweihung des neu gestalteten Dreescher Marktes seit 2006 immer wieder gestellt. Denn die überdimensionalen Kunst-Kissen aus farbiger Glasfaser, die dem Platz die besondere Note geben sollten, polarisierten von Beginn an. Beschwerden von Anwohnern, später auch befeuert durch den Ortsbeirat, sind seither nie abgerissen. Im Juli 2017 hatte die Stadtvertretung schließlich beschlossen, dass die drei riesigen Kissen weggeschafft werden sollen.
Doch wohin? So schlecht sind sie doch nun auch wieder nicht, dass man sie als Müll entsorgen muss. Zumal Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters liegt. Tatsächlich ist es dem Kulturbüro der Stadt gelungen, durch Vermittlung der „Schweriner Volkszeitung“ einen Interessenten zu finden. Es ist ein Unternehmer aus Wittenförden, der sich in die Kissen verguckt hat und sie gern auf einem Privatgrundstück außerhalb Schwerins aufstellen möchte. „Ich freue mich über diese Lösung. Bestimmt kommen die Kissen am neuen Standort besser zu Geltung. Gestaltungsvorschläge für den frei werdenden Platz am Dreescher Markt haben die Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen bereits entwickelt“, so Oberbürgermeister Rico Badenschier.
Alle vertraglichen Modalitäten mit dem Unternehmer konnten inzwischen geklärt werden. „Auch der Urheber des Kunstwerkes musste der Standortverlagerung und Überlassung der Kissen zustimmen. Wir haben das ganz sauber vertraglich geregelt“, erzählt der Leiter des Kulturbüros Dirk Kretzschmar. In den nächsten Tagen wird Peter Eckel den Abtransport organisieren. Wegen der Größe der Kissen – immerhin jeweils 9,60 x 6,00 x 2,80 Meter – kann der Transport in Überbreite nur in den Nachstunden erfolgen. Auch die Fundamente nimmt der Unternehmer mit. Zudem kann sich der benachbarte Jugendclub auf dem Großen Dreesch über eine Spende in Höhe von 1000 € freuen.