Schwerin (ots) – »Vor der Haustür in der Julius-Polentz-Straße gab es eine Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer Frau. Der Mann hat die Frau geschlagen, sie ist ins Haus geflüchtet, jetzt stehen fünf Ausländer an der Haustür und klopfen«. So lautete die originale Mitteilung eines Anrufers am gestrigen Abend über den Notruf der Polizei.
Solche Meldungen nimmt die Polizei sehr ernst und schickt sofort Streifenwagen vor Ort, die nun nicht mehr für andere Einsätze zur Verfügung stehen.
Die Realität zeigte ein anderes Bild. Angetroffen wurden zwei einheimische Jugendliche, die sich mit ihrer Freundin getroffen hatten und freundschaftlich verabschiedeten. Entwarnung bei den Einsatzkräften, alles wieder auf »null«. Nach Rücksprache mit dem Anrufer musste festgestellt werden, dass dieser alkoholisiert war und sich an nichts mehr erinnern konnte.
Diese Art Einsätze sind bei der Polizei keine Seltenheit, der Rettungsdienst kämpft mit gleichen Problemen. Sie blockieren den Notruf, binden Streifenwagenbesatzungen und verursachen Zeit und Kosten. Es wird jeder Fall geprüft, ob ein Notrufmissbrauch vorliegt.
Bestätigt sich der Verdacht, wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und die Kosten des Einsatzes eingefordert.
Die Polizei möchte gerne schnell informiert werden, allerdings über echte Notfälle und nicht über Fantasiegeschichten.