Schwerin – Die Volkshochschule Schwerin feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Was die Volkshochschule als Ort des lebenslangen Lernens leistet, ist bemerkenswert: Nur vier festangestellte Pädagogen und 260 Kursleitende unterrichten jährlich über 10.000 Menschen in den unterschiedlichsten Themenbereichen – von Fremdsprachen über Gesundheit und Kunst bis zu IT. Ein Kerngeschäft der Volkshochschule sind in den ostdeutschen Bundesländern seit der Wiedergründung der Einrichtungen im Jahr 1947 die Schulabschlüsse auf dem zweiten Bildungsweg geblieben. Mit diesem Angebot trägt die Volkshochschule Schwerin maßgeblich zu mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit bei.
Doch der Grundstein für die Entwicklung der Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung wurde bereits 1919 gelegt. Der Artikel 148 der Weimarer Verfassung forderte alle staatlichen Ebenen dazu auf, das Volksbildungswesen einschließlich der Volkshochschulen zu fördern. Die Weiterbildung erhielt damit erstmals Verfassungsrang und wurde zum integralen Bestandteil des öffentlichen Bildungssystems, auch in Schwerin.
„100 Jahre Wissen teilen“ – unter diesem Motto feiern die bundesweit etwa 900 Volkshochschulen ihr Gründungsjubiläum. Die Schweriner Volkshochschule feiert zusammen mit allen, die an der VHS lernen und lehren. Für Menschen, die die Volkshochschule kennenlernen möchten, bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen Gelegenheit dazu. Zum Beispiel in der „Langen Nacht der Volkshochschulen“ am 20. September, während der Lesung „Wer vertritt das Volk" mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert am 9. Dezember oder in der demnächst stattfindenden Festwoche vom 17. bis 21. Juni.
Am Montag, dem 17. Juni, wird der Leiter des Stadtarchivs Schwerin Dr. Bernd Kasten um 15 Uhr in seinem Vortrag „Die Volkshochschule in der Weimarer Republik von 1919 bis 1933“ einen Blick in die frühe Geschichte der VHS werfen referieren. Ab 17 Uhr berichten Hella Schmidt und Friedrich Korth unter dem Motto „Ganz nah dran“ über ihre Erinnerungen an den Schriftsteller und Volkshochschulgründer Ehm Welk, der seit 1986 Namenspatron der Schweriner Volkshochschule ist.
Höhepunkt des Tages ist eine Lesung mit dem Schriftsteller, Publizisten und Bundesvorsitzenden der grünen Robert Habeck, der sein neues Buch „Wer wir sein könnten“ vorstellt.
Unter dem Motto „Neugierig auf Schwerin“ finden für Interessierte am Dienstag, dem 18. Juni um 11.45 Uhr und 14.45 Uhr Stadtrundfahrten statt, eine Anmeldung im KIZ ist für die Teilnahme erforderlich. Um 19.30 Uhr möchte der Domchor unter Leitung von KMD Domkantor Jan Ernst auf dem Hof der Volkshochschule als Freunde der Chormusik zum Mitsingen ermuntern. „Lasst uns miteinander singen“, so lautet das Motto des Abends.
Am Mittwoch, den 19. Juni, lädt die Volkshochschule um 14.30 Uhr zum „VHS – Nachmittagskino“ in die Aula der VHS ein. Gezeigt werden Filme aus dem Leben mit der Volkshochschule. Spannende Experimente zum Ausprobieren, Forschen und Staunen sind am Donnerstag, 20. Juni, mit Joachim Hecker in seiner Veranstaltung „Frag doch mal die Maus“ um 15 Uhr im Campus am Turm, der Stadtteil-Volkshochschule in der Hamburger Allee 124 zu erleben. Der Tag klingt um 19.30 Uhr im Kino unterm Dach mit „Schwabes Rumpelkammer“ aus. Präsentiert wird der Film „Die Heiden von Kummerow“, eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ehm Welk.
Den Abschluss der Festwoche bildet am Freitag, dem 21. Junium 19 Uhr das traditionelle Hoffest, das die Gäste mitnimmt auf eine schwungvolle Zeitreise durch die vergangenen 100 Jahre. Natürlich gibt es an diesem Abend auch die Gelegenheit, zur Musik aus den verschiedenen Jahrzehnten zu tanzen. Nach einem großen Finale mit allen Künstlern werden wir auf einen wunderbaren Abend zurückblicken.