Schwerin – Der Zoo Schwerin gehört zu den beliebtesten und besucherstärksten Einrichtungen der Landeshauptstadt. Das Jahr 2019 war mit über 140.000 verkauften Eintrittskarten ein Rekordjahr. Das Konzept des Artenschutzzoos erfreut sich bei den Zoo-Besuchern immer größerer Beliebtheit. Auch Neubauten wie die des Flamingohauses und die fortlaufende Erneuerung in der inneren Infrastruktur tragen dazu bei, dass Besucher aus nah und fern nach Schwerin kommen. Doch das Jahr 2020 wird wirtschaftlich zu einer enormen Herausforderung, wie der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft, Silvio Horn (UB), erklärt:
„Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 kam es aufgrund der coronabedingten Schließung über fünf Wochen und den noch immer geltenden Einschränkungen zu einem Einnahmeverlust in Höhe von mehreren hunderttausend Euro. Dabei handelt es sich vor allem um Eintrittsgelder, Veranstaltungs-, Merchandising- sowie Vermietungseinnahmen aus dem Baumhaus, die bei gestiegenen Ausgaben für den unverzichtbaren Weiterbetrieb des Zoos und vor allem für die Versorgung der Tiere ersatzlos wegfielen. Diese Verluste werden wir trotz der guten Besucherbilanz der letzten Wochen und der Nothilfen des Bundes und des Landes leider nicht aufholen können. Besucherstarke Tage wie Ostern können schlicht nicht nachgeholt werden. In jedem Fall war es unbedingt richtig, dass unsere Forderung nach frühzeitiger Wiedereröffnung der Zoos in Mecklenburg-Vorpommern nach dem ersten Lockdown von der Landespolitik aufgegriffen wurde. Unser eigens dafür erstelltes Hygienekonzept für Mitarbeiter und Besucher hat gut funktioniert und die treuen Zoobesucher haben durch Spenden und Eintrittsgelder mitgeholfen, die enormen Verluste zu minimieren.
Dennoch ist die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft aktuell angespannt und mit weiteren Wagnissen behaftet. Kommt es zu einer erneuten Schließung oder einem durch Zugangsbeschränkungen oder schlicht durch schlechtes Wetter verursachten Besucherrückgang, wären drastische Maßnahmen wie die deutliche Erhöhung der Eintrittspreise oder die Verkleinerung des Tierbestandes – wie in anderen Zoos praktiziert – erforderlich. Der Aufsichtsrat hat die finanzielle Situation mit der Geschäftsführung eingehend erörtert und interne Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung eingeleitet. Die Landeshauptstadt Schwerin als Gesellschafterin haben wir gebeten, in diesem außergewöhnlichen Jahr einen erhöhten Betriebskostenzuschuss wegen der ausschließlich coronabedingten Verluste zu prüfen. Diesen braucht es dringend, um den Zoo durch dieses schwierige Geschäftsjahr zu bringen. Denn Rücklagen oder Reserven gibt es bei der gemeinnützigen Gesellschaft nicht. Ich bin zuversichtlich, dass nicht nur unsere treuen Zoobesucher bei der Bewältigung der Krise mithelfen, sondern auch die Kommunalpolitik geeint hinter unserem Zoo steht und die Bitte um finanzielle Hilfe unterstützt.“